Das Wort „Apokalypse“ beschwört Bilder von Gewalt und kosmischen Katastrophen, von Weltuntergangsszenarien und unfassbarem Schrecken. Das Ende ist nicht mehr aufzuhalten. Bilder und Filme vertiefen diese Vorstellungen. Doch entsprechen sie eigentlich den biblischen Aussagen?
Während über Jahrhunderte die Bilder von Gewalt weitergegeben wurden, ist in den Hintergrund getreten, dass das letzte Buch des Neuen Testaments, die Offenbarung an Johannes, geschrieben wurde, um Hoffnung zu wecken statt Angst zu erzeugen. Es will Mut für den Alltag machen statt Resignation schüren und zur Entscheidung aufrufen. Daher enthält es neben Visionen von apokalyptischen Reitern, die Plagen über die Erde werfen, und von Engeln, die Schalen des Zorns ausgießen, auch wunderbare Bilder von der Herrlichkeit Gottes, vom Sieg über das Böse und vom himmlischen Jerusalem, glänzend wie ein kostbarer Edelstein.
Trotz seiner vielen Visionen, Bilder und Symbole ist das Buch der Offenbarung kein unrealistisches Buch. Es setzt sich auseinander mit den konkreten politisch-gesellschaftlichen Gegebenheiten seiner Zeit. Dabei ist die Schlüsselfrage: Wem gehört die Erde? Wer regiert diese Welt?
Mit dem Abstand von 1900 Jahren sind die Texte heute nicht mehr einfach zu verstehen, aber die Bilder entfalten immer noch ihre Kraft. Die Reflexion auf gesellschaftlich-politische Gegebenheiten bleibt aktuell.
Stuttgart (Kath. Bibelwerk e.V.) 2009
80 Seiten
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