Weihnachten im Spannungsfeld zwischen Friedensbotschaft und Realität
„Friede den Menschen auf Erden!“ (Lk 2,1–14) – das ist die Botschaft der Heiligen Nacht. Der Blick in die Geschichte und das politische Tagesgeschehen zeigen, wie zerbrechlich Friede ist. Mit Kriegsausbruch in der Ukraine ist uns die Selbstverständlichkeit, mit der wir von einer stabilen Friedensordnung im europäischen Umfeld ausgegangen sind, verloren gegangen. Häufiger denn je wird über Krieg und Gewalt, Waffen und Militärbündnisse diskutiert. In weiten Teilen dieser Welt werden Menschen unterdrückt und ausgebeutet. Teuerungen und Inflation bewirken, dass der Alltag für viele Menschen zu einem Leben im Krisenmodus geworden ist.
In dieser Spannung von Friedensbotschaft und Realität feiern wir Weihnachten.
Als Christ:innen blenden wir die Welt in ihrer Komplexität und Realität nicht aus. Aber wir lassen uns von der Friedensbotschaft der Heiligen Nacht ermutigen. Sie schenkt Hoffnung. Eine Hoffnung, die in unseren Tagen höchst notwendig ist. Die Botschaft „Friede den Menschen auf Erden“ stiftet Vertrauen, dass wir selbst auch etwas tun können. Sie ermutigt, die Initiative zu ergreifen, uns gerade heuer zu Weihnachten neu für die Menschwerdung Gottes als Kind in der Krippe zu öffnen und uns mehr denn je für den Frieden einzusetzen. Damit Jesus auch bei uns Menschwerden kann: in unseren Familien und Gemeinschaften, bei den Geflüchteten in den Zelten in Österreich, in den Flüchtlingslagern in Griechenland, bei den Geflüchteten aus der Ukraine.