Am Friedhof
Wussten Sie, dass ...?
- … es in manchen Religionen und Kulturen nach wie vor auch bei Beisetzungen in Oberösterreich Brauch ist, dass das Grab nach der Sargversenkung von den Angehörigen selbst zugeschaufelt wird?
- …der erste Friedhof in Linz bereits ab 971 rund um die romanische Martinskirche bestanden hat?
- … das Tragen des Sarges zum Friedhof früher als großer Ehrendienst angesehen und meist von Nachbarn ausgeführt wurde. Bei muslimischen Begräbnissen hat dieser letzte Dienst am Verstorbenen noch heute große Bedeutung. Dort wechseln sich auf dem Weg mehrere Männer beim Tragen ab, damit möglichst viele an diesem Geschehen Anteil erhalten.
- … es in Linz 6 kirchliche Friedhöfe gibt: St. Barbara Friedhof, Pöstlingberg, St. Magdalena, St. Margareten, Ebelsberg und Stadtpfarre Urfahr?
- … der Jüdische Friedhof von Linz zwischen 1938 und 1945 durch einen Pachtvertrag mit der St. Barbara Gottesackerstiftung geschützt wurde?
- … am größten kirchlichen Friedhof Oberösterreichs, dem Linzer St. Barbara Friedhof mit 20.000 Grabstellen, alle Gräber noch traditionell mit der Hand geöffnet werden?
- …der St. Barbara Friedhof in Linz die größte innerstädtische Grünfläche ist und es am Areal über 2000 Bäume und Großsträucher, mehrere Dutzend Feldhasen und zwei Bienenstöcke gibt?
- Rund 40 bis 50 % der oberösterreichischen Friedhöfe liegen in kirchlicher Trägerschaft. Von den über 530 oberösterreichischen Friedhöfen werden über 400 von Pfarren verwaltet, einige von Ordensgemeinschaften und der St. Barbara-Friedhof in Linz von der St. Barbara Gottesackerstiftung.
- Der kleinste Friedhof soll in Traunkirchen liegen. Dieser wurde von einer Touristin auch als der Friedhof „mit der schönsten Aussicht“ bezeichnet.
- Der Hallstätter Friedhof ist ebenso ein interessanter Friedhof. Die schmiedeeisernen Grabkreuze sind besonders sehenswert. Eine Besonderheit in Hallstatt ist die Kapelle am Friedhof. Aufgrund des Platzmangels werden nach 10 Jahren die sterblichen Überreste „enterdigt“ und der Schädel in einer eigenen Kapelle aufbewahrt.
- Die ältesten Gräber in kirchlicher Verwaltung sind nicht genau zu benennen. Es werden Einzelgräber bei Ordensgemeinschaften oder in sehr alten Pfarrkirchen, wie z. B. der Stadtpfarre Linz sein.
- Denkmalgeschützte wertvolle Arkadengräber gibt es im Friedhof Steyr, der zur Pfarre St. Michael und zur Stadtpfarre Steyr gehört. Um diese besonderen Grabmäler zu erhalten, wurde eine eigene Stiftung ins Leben gerufen.
- Heute werden Friedhöfe zumeist gemeinsam mit der politischen Gemeinde erweitert.
- Beispiele neuerer Aufbahrungs- und Aussegnungshallen: Tarsdorf, Pabneukirchen, St. Martin im Mühlkreis, Atzbach, Rainbach im Innkreis, Pöndorf, Pierbach, Kallham.
- Der größte Friedhof in Oberösterreich mit Kirchenanbindung ist der St. Barbara Friedhof in Linz. Seit 1785 sind hier rund 230.000 Personen begraben worden. Der Friedhof ist 12 Hektar groß.
Inhalte unter Mitwirkung von Clemens Frauscher (Verwalter St. Barbara Friedhof Linz), Andrea Mayer-Edoloeyi (Kommunikation & Projekte, St. Barbra Friedhof Linz), Dr. Josef Keplinger (Liturgie und Kirchenmusik, Diözese Linz)