Anna Hackl
Seit bald 30 Jahren ist Anna Hackl, geborene Langthaler, ehrenamtlich im Land unterwegs, um von der sogenannten „Mühlviertler Hasenjagd“ zu erzählen. Im Februar 1945 war sie knapp 14 Jahre alt, als ihre Familie zwei ukrainische Offiziere auf dem Bauernhof bei Schwertberg versteckte. Die beiden jungen Männer waren gemeinsam mit Hunderten anderen Häftlingen aus dem Konzentrationslager Mauthausen ausgebrochen. In der darauf folgenden Jagd, die die Nationalsozialisten als „Hasenjagd“ bezeichneten, wurden fast alle entflohenen Inhaftierten erschossen oder erschlagen. Auch der Hof der Familie Langthaler wurde durchsucht. Wie durch ein Wunder erlebten Michail und Nikolaj auf dem Heuboden das Kriegsende und konnten dann in ihre Heimat zurückkehren.
Die gelebte Nächstenliebe ihrer Familie hat Anna Hackl geprägt. In Schulklassen, vor Besuchergruppen aus zahlreichen Ländern und in vielen persönlichen Gesprächen legt sie immer wieder Zeugnis ab: dafür, dass sich der Glaube an die Würde des Menschen von menschenverachtenden Gesinnungen nicht beirren lässt.