Viktoria Dieringer
Wie kommt ein zwölfjähriges Mädchen auf die Idee, Flüchtlingen Deutschunterricht zu geben? „Einige Familien aus Syrien, dem Iran und Afghanistan sind im Oktober in unseren Ort gekommen. Meine Eltern und ich haben sie besucht und ich habe gesehen, wie sehr sie sich bemühen, unsere Sprache zu lernen“, antwortet darauf Viktoria. Und es klingt, als wäre es für sie ganz selbstverständlich, beim Sprachkurs gleich mitzuhelfen.
Seit Herbst ist die nun 13-Jährige oft in der nahe gelegenen Unterkunft der Asylwerberinnen und -werber. Nicht nur für den Deutschunterricht. Sie kommt auch die Kinder der Familien besuchen, einfach so, zum Plaudern und Spielen. Sie hat mit ihnen Freundschaft geschlossen. Oft wird sie auch eingeladen. Die große Gastfreundschaft der Familien beeindruckt Viktoria besonders.
Über die Lernfortschritte ihrer Schülerinnen und Schüler freut sich Viktoria. Sie weiß, dass es besonders schwierig ist, weil die meisten neben der Sprache auch eine neue Schrift erlernen müssen. Im Gegenzug hat Viktoria schon einige Worte in Farsi sprechen und schreiben gelernt.