Friedensprojekt „zum:verGEHEN:erinnern“ der KJ Region Ennstal
Im Frühjahr 1945 wurden tausende ungarische Juden von den Nationalsozialisten durch das Ennstal getrieben. Die an der Front eingesetzten Zwangsarbeiter mussten in Richtung Konzentrationslager Mauthausen marschieren. Unter unmenschlichsten Bedingungen legten die Menschen pro Tag 40 Kilometer zurück. Verpflegung gab es kaum, wer nicht weiterkam, wurde getötet.
Diesen Todesmarsch hat die Katholische Jugend der Region Ennstal 70 Jahre danach in einem Projekt thematisiert. Unter dem Titel „zum:verGEHEN:erinnern“ rückten dutzende Jugendliche die Geschehnisse in das Gedächtnis. Sie fertigten Holzskulpturen an, die in ihrer gebeugten Haltung an den Todesmarsch erinnern.
Einer der Höhepunkte des Projekts waren die Lichtfeiern, die den Fluss Enns an zehn verschiedenen Orten in ein leuchtendes Mahnmal verwandelten. Bei Zeitzeugengesprächen kam es zu berührenden Begegnungen zwischen Jung und Alt. Die Projektarbeit war vielschichtig, beharrlich und engagiert. Die Jugendlichen haben damit die Öffentlichkeit aufgerüttelt und vorgezeigt, wie gute Erinnerungsarbeit funktionieren kann.