Mahmuti Besart
„Warum geht ein 19-jähriger Friseurlehrling zu Obdachlosen und schneidet ihnen kostenlos die Haare?“ – „Warum nicht?“, lautet darauf die knappe Antwort von Mahmuti Besart aus Wels, „Mensch ist Mensch.“ Der junge Mann wohnt unweit der Obdachlosen-Einrichtung „Essen und Leben“ von Erwin Hehenberger und hat einfach gefragt, ob er mit Kamm und Schere einmal vorbeischauen darf.
Seit Dezember kommt Mahmuti Besart mindestens einmal im Monat zum Haareschneiden. Manchmal hat er mehr, dann wieder weniger „Kunden“, aber immer gibt es viel zu plaudern. „Es ist wie in einem normalen Frisörsalon: man erzählt sich so einiges und erfährt von den Leuten oft sehr persönliche Dinge. Aus diesen Geschichten lerne ich viel über die Menschen“, sagt Mahmuti Besart. Außerdem kann er hier ohne Druck berufliche Erfahrungen machen und ganz selbstständig Haare schneiden, was er als Lehrling noch eher selten darf.
Mahmuti Besart kommt gerne zu den Obdachlosen. Berührungsängste kennt er nicht. Ganz im Gegenteil. Im Laufe der Zeit haben sich mit einigen jüngeren Betroffenen sogar Freundschaften entwickelt.