Pfarre und Pfarrgemeinderat St. Peter am Hart
Der Eintrag auf der Webseite der Pfarre St. Peter stapelt tief: Für Menschen, die kurzfristig eine saubere „Absteige“ brauchen, stehen in vier Räumen zehn Betten zur Verfügung, ist dort zu lesen. In dem im Juni 2007 eröffneten Pfarrheim steht das Quartier, das Pilger:innen und durchreisende Radfahrer:innen zum Rast-Machen einlädt, auch als Notquartier bereit.
Zu Weihnachten 2011 wurde dieser Anspruch „Notquartier“ zum bereits sechsten Mal in die Praxis umgesetzt: Pfarrgemeinderats-Obmann Franz Reithofer und seine Frau haben am 24. Dezember einen obdachlosen schwer kranken Mann aufgelesen und ihn samt seinen Habseligkeiten ins Pfarrheim der Pfarre gebracht. Pfarrer Severin Lakomy, wie der obdachlose Mann aus Polen stammend, fand gleich einen guten Draht zum neuen Bewohner. So feierten sie gemeinsam den Heiligen Abend. In diesem Glück, ein sicheres Dach überm Kopf zu haben, sich waschen zu können und von Menschen nicht verstoßen zu sein, blieb der Weihnachtsgast drei Monate in der Pfarre. Wie bisher sechs Menschen hat er in der Not einen Platz gefunden. „Im Prinzip ist es eine christliche Haltung, Menschen Obdach zu geben“, sagt Franz Reithofer. Die Pfarre St. Peter springt mit ihrem Quartier in einem Bezirk ein, in dem es keine Einrichtungen wie eine Notschlafstelle oder ein Frauenhaus gibt.