Ein bunter Strauß Solidarität
Solidarische Menschen schlagen Brücken im eigenen Land und hinaus in andere Länder. In jedem Fall richten sie andere auf, verknüpfen ein Nebeneinander zum Miteinander, verbinden Verletzungen und stehen verbindlich zur Seite, gehen an den Rand und die Grenzen der Gesellschaft, um Menschen von dort in die Mitte zu begleiten, stärken andere und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
15. Mai: Erinnerung an den Staatsvertrag 1955
Diesen solidarischen Menschen widmet die KirchenZeitung mit der Feier zur Verleihung der Solidaritätspreise jedes Jahr ein Fest. Auch heuer wurden die Preise wieder am 15. Mai verliehen. Als Erinnerungstag an den Staatsvertrag 1955, an die erste Päpstliche Sozialenzyklika 1891 und den Hirtenbrief der österreichischen Bischöfe 1990 wird der 15. Mai jährlich bewusst als Tag der Verleihung gewählt.
Vielfältiges Engagement
Solidarität ist vielfältig. Dies zeigt der Solidaritätspreis eindrucksvoll. So wurden heuer besondere Schul- bzw. Unterrichtspraxis gewürdigt, der Einsatz für Menschen in anderen Kontinenten vor den Vorhang geholt, die selbstverständliche Offenheit für obdachlose, psychisch kranke Menschen oder Menschen in schwierigen Lebenslagen geehrt sowie Initiativen gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit ausgezeichnet. Das Fest präsentierte einen bunten Strauß Solidarität.
Engagement ist keine Frage des Alters
In Altmünster und in Ried im Innkreis sind zwei Projekte für Gastfreundschaft und Absage an Rechtsextremismus engagiert. Die „Plattform Altmünster für Menschen“ sowie die beiden Kooperationen „M.u.T.“ und die Trägergruppe „Die Vergangenheit ist nicht tot, sie ist nicht einmal vergangen“ stärken damit das demokratische Miteinander. Die Europaschule Linz bemüht sich, eine Schule ohne Angst zu sein und soziale Kränkung als Lernblockade auszuschalten. Die 4. Klassen der BAKIP der Don Bosco Schulen Vöcklabruck lernen durch Erleben und Tun, dass Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung selbstverständlich sein kann.
Der Linzer Wirt Mathias Skerlan bewirtet einmal monatlich obdachlose Menschen kostenlos. Die Gruppe Musica invita ist eine Band, bei der Jugendliche der HAK und HASCH Schärding gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern der Caritas-Einrichtung „invita“ in Engelhartszell musizieren. Beim 85-jährigen Ernst Forstner finden täglich Menschen in schwierigen Situationen Gehör und Rat. Ebenfalls 85-jährig, setzt sich Käthe Recheis für Indianerkinder in Nordamerika und behinderte Kinder in Bolivien ein. Die 21-jährige Hannah Aigner errichtet ein Waisenhaus in Ghana.
Viele Menschen in Oberösterreich tragen zur Solidarität bei
Diese Personen und Gruppen sind die Solidaritätspreisträgerinnen 2013 der KirchenZeitung. Die Feier im Landhaus zeichnete nicht nur ihr solidarisches Tun aus, sondern ließ wie immer erfahren, dass sehr viele Menschen im Land zum bunten Strauß der Solidarität beitragen.
Text: Ernst Gansinger