Urlaub - Der Sommer kann kommen!
Doch wie war das eigentlich vor 30 Jahren? Wir blicken mit den Erfolgsautoren Volker Klüpfel und Michael Kobr auf die Urlaubsgewohnheiten der 80er Jahre zurück. Passend dazu kommen Leser zu Wort, die uns ihre Urlaubserlebnisse von damals erzählen. Und nicht zuletzt stellen wir Ihnen auf dieser Seite zwei vielleicht für Sie als Sommerlektüre passende Bücher vor.
Sechs Millionen Bücher haben Volker Klüpfel und Michael Kobr bisher verkauft, ihre Krimis landen bei Erscheinen regelmäßig auf Platz 1 der Bestsellerlisten und drei ihrer insgesamt acht Fälle um Kult-Ermittler Kommissar Kluftinger wurden bereits verfilmt. Jetzt nehmen uns die Bestsellerautoren mit auf eine ganz persönliche Reise in die 80er Jahre und präsentieren den Urlaub von damals.
Wir starten mit Held Alexander, der – eigentlich längst erfolgreicher Werbeprofi und Vater zweier pubertierender Teenager – morgens aufwacht und sich im Körper seines 30 Jahre jüngeren Ichs wiederfindet. Eingepfercht auf der Rückbank des bis unters Dach beladenen Ford Sierra startet Alexander mit Schwester und Eltern in den gemeinsamen Familienurlaub. Los geht’s um fünf Uhr morgens auf eine 15-stündige Fahrt ohne Klimaanlage und Smartphone. Wir halten mit dem Protagonisten den Atem an, wenn die Passkontrolle am Brenner naht, staunen über die vielen Urlauber, die genüsslich an überfüllten Stränden liegen und, versorgt mit Lichtschutzfaktor 6, stundenlang in der prallen Sonne braten. Keine Frage, Klüpfel und Kobr werfen mit Held Alexander einen liebevollen und witzigen Blick zurück auf die 1980er und präsentieren uns den deutschen Urlauber von damals „at its best“.
Buchvorstellung
"Wegweiser für Männer auf der Suche"
Björn Süfke ist Psychologe und Männertherapeut daraus resultiert sein Programm – in diesem Buch – „Wir müssen zunächst möglichst exakt verstehen, was genau die Krisengebiete sind. Wer oder was ist in einer Krise, worin besteht sie, wie ist sie entstanden und wie pflanzt sie sich fort? An diesem Verständnis mangelt es meines Erachtens bisher eklatant, zumindest an einem geordneten und nicht bloß bruchstückhaften Verständnis."
Im ersten Teil stellt der Autor dar, wie schwierig es ist das Anliegen, die Verletzbarkeit und Verletztheit von Männern in den öffentlichen Diskurs einzubringen, ohne gleich in einen doppeltes Gegenfeuer zu geraten.
In einer gut verständlichen Sprache untersucht Süfke die verschiedenen Krisen und Symptome, kategorisiert sie und versieht diese mit eigenen Begriffen, z. B. MännerKrisen versus Männer Katastrophen.
Durch diese genaue Ausarbeitung von klar umgrenzten Begriffen kann der Autor sehr gut und klar sein Anliegen darstellen. Es bedarf von Seiten des Lesers und der Leserin nur den Willen sich auf eine solche Einteilung einzulassen, dann wird das Anliegen des Buches auch erreicht.
Der Autor beschreibt auch die „ewigen MännerKatastrophen", begründet seine Beurteilung von mangelndem Gesundheitsbewusstsein, männlichem Umgang mit Sexualität und Gewalt. Er schließt dann auf die Auswirkungen solcher Haltungen in einem verwehrten Selbst, Einsamkeit, Funktionslosigkeit und Suizid. Bei allen diesen Bereichen gibt es auch Anmerkungen, wie ich als Mann diesen MännerKatastrophen begegnen kann, damit sie nicht dort enden, wo sie enden, wenn ich als Mann die Situation zu ignorieren versuche im vorzeitigen Tod.
Weil die Traditionelle Männlichkeit nicht mehr greift und es ein anderes Leitbild nicht (noch nicht) gibt, ergeben sich folgende MännerKrisen: Tyrannei der Freiheit, Wiederversicherungsstrategien, Die Verwirrung der Jungen, die doppelte Anforderung in der Partnerschaft, die verlorene Männerfreundschaft, die ungeklärte familiäre Arbeitsaufteilung, das Nicht-Ernstnehmen von Vätern, die zerbrechliche, beruflichen Identität und die Abwertung des Männlichen überhaupt.
Im Kapitel „Die Chancen der Krisen" zeigt der Autor auf sympathische Art und Weise Wege auf, diese Krisen lustvoll, freudig und trotzdem im Wissen um die Schmerzen und die Ängste anzunehmen und zu nutzen.
Im Schlusskapitel wendet sich mit Bitten an viele Adressatengruppen; hier zwei kurze
Zitate:
An die Männer „Schauen wir doch mal ganz genau hin, ob wir Männer bei all den aktuellen Veränderungen nicht vielleicht Großes, ja Großartiges zu gewinnen haben!" und an die Frauen „Erwarten Sie viel von Männern! ... Nichts zu erwarten ist ein Zeichen von Missachtung".
Björn Süfke, Männer erfindet.euch.neu., Was es heute heißt ein Mann zu sein, Mosaik – Verlag, München 2016, 399 Seiten
Buchbesprechung durch: Christian Reichart; Generalsekretär der KMBÖ
Buchvorstllung
"Ketzer und Reformator"
Der Verfasser dieses Sachbuchs über Luther, Volker Reinhardt, ist Historiker und als solcher einer der besten Kenner der Renaissance-Päpste. Er erzählt die Geschichte Luthers und der Glaubensspaltung zwischen den Polen Wittenberg und Rom, Deutschland und Italien. Für geschichtlich interessierte Leser und Leserinnen bietet dieses Buch die Möglichkeit, sich in die Zeit und die beiden Denkweisen hineinzudenken. Dabei verwendet der Autor viele Originalzitate, die lutherischen in der Sprachen der Zeit, die römischen Texte nur in einer modernen deutschen Übersetzung. Teilweise entsteht der Eindruck, dass die Luthertexte in einer archaischen Sprache und die römischen Texte in einer diplomatischen Sprache daherkommen.
Das Buch zeigt das Unverständnis, die Vorurteile und Unfähigkeiten der beteiligten Päpste, Nuntien, Legaten und anderer römischer „Behörden“ mit einem neuen Phänomen umzugehen, dass da heißt: Hier stellt einer die bisher unangefochtene Autorität des römischen Papsttum in Frage und daher bekommt dieser keine Antwort.
Es zeigt sich, dass auf Seiten Luthers zuerst einmal ein Unbehagen über die religiöse und kirchliche Situation herrschte. Wobei anzumerken ist, dass die sämtliche Zuschreibungen und Beschreibungen Luthers erst im Zuge des Konfliktes entstanden sind. Mit einem guten Sinn für „Öffentlichkeitsarbeit“ hat Luther den Widerspruch zwischen Ideal und Realität des Papsttums, sowie die Kluft zwischen dem „gebildeten“ Süden und dem „ungebildeten“ Norden erspürt und genutzt. Und so die öffentliche Meinung in Deutschland auf seine Seite gezogen.
Das Verhalten der Kurie in Rom ging davon aus, dass ein von Rom erkannter und verurteilter Ketzer, eben von der staatlichen Seite abgeurteilt wird und damit basta!
Die Haltung der verschieden Interessensgruppen im Deutschen Reich ist sehr vielschichtig, vor allem das Verhalten des Kurfürsten von Sachsen ist nicht immer klar. Warum er Luther schützte, obwohl er selbst bis zum Schluss römisch katholische blieb. Geht aus diesem Buch nicht hervor.
Wer Lust am Wort hat. Wem diese Epoche interessiert, der bekommt eine kompetentes in guter Sprache formuliertes, manchmal sogar amüsantes Buch zur Hand, dass mit 14 Abbildungen angereichert ist. Eben diese Abbildungen verdeutlichen wie gehässig diese Auseinandersetzung geführt wurde und warum es ab der Exkommunikation Luthers durch Rom kein Zurück mehr gab.
Für uns heute, wenn die Parteiungen soweit fortgeschritten sind, das der jeweils andere ein Abgesandter des Teufels ist, dann sprechen am Schluss nur mehr die Waffen der Vernichtung. Deutschland hat das mit einem dreißigjährigen Krieg bezahlt.
Volker Reinhardt, Luther der Ketzer, Rom und die Reformation, Verlag C. H. Beck, München 2016. 352 Seiten
Buchbesprechung durch: Christian Reichart; Generalsekretär der KMBÖ