Z wie Zärtlichkeit
Unsere Kinder wollen das Gefühl vermittelt bekommen, dass sie geliebt und gewollt sind. Sie möchten umarmt, gestreichelt werden, sie möchten unsere Nähe spüren. Z wie Zeit
Unsere Kinder brauchen Zeit, die wir ihnen schenken, Zeit, die wir mit ihnen verbringen, Zeit, die nur ihnen und uns gehört. Z wie Zuwendung
Unsere Kinder möchten ernst genommen werden, sie brauchen unsere offenen Ohren und Herzen.
Die beiden Gleichnisse sind wunderbare Bilder für das Vater-Sein. Unsere Kinder wachsen „wie von selbst“ neben uns heran, werden immer größer, bis sie selbst so weit sind, dass sie für andere da sein können. Alle unsere Sorge und Mühe um sie ist letztlich vergeblich, wenn wir das Vertrauen in ihr eigenes Wachsen nicht haben.
Der Katholischen Männerbewegung (KMB) ist es ein wichtiges Anliegen, dem Vatertag auch im kirchlichen Leben einen gebührenden Platz einzuräumen. Heuer fällt er wieder auf Pfingsten. Wir haben daher keine separate Gottesdienstunterlage erstellt, möchten Sie aber ersuchen, das Thema nach Möglichkeit beim Pfingstgottesdienst anzusprechen.
Die erste Lesung und das Evangelium des heutigen Tages beschreiben ähnliche Situationen. In den beiden Ereignissen kommen Witwen vor, deren Kinder gestorben sind. Es ist eine äußerst traurige und schmerzhafte Erfahrung, erschwert noch dadurch, dass das Leben einer Witwe in der Zeit des Ersten Testaments und des Evangeliums sehr schwierig war. Sie bekamen keine Absicherung und mussten schauen, dass sie irgendwie mit der Hilfe
der Verwandschaft überleben.
Eine Frage, die sicher jeder Vater kennt. Denn schon bei der Geburt sind unsere Kinder irgendwie ein kleines oder großes Stück anders als die Bilder in unserem Kopf. Je älter sie werden desto größer wird ihr Horizont, ihre Möglichkeiten, ihr Wunsch, selber zu entscheiden, was richtig und was falsch ist – ja immer stärker selbstbestimmt zu leben. Und oft schaut das dann wirklich ganz anders aus, als die Bilder im Kopf, als die Wünsche im Herzen. Die Art, wie unsere Kinder ihr Leben gestalten, ist immer wieder so ganz anders, als wir das tun würden, und auch teilweise konträr zu dem, was wir für wichtig und richtig halten.
Wie wir unser Frau-Sein und unser Mann-Sein leben sieht sehr unterschiedlich aus. Trotzdem gibt es Klischeebilder, die manchmal auch Einfluss auf unser Handeln haben. So etwa, dass Männer in der Öffentlichkeit weniger intensiv Emotionen zeigen sollten. Wie geht es uns etwa, wenn wir sehen, dass zwei Männer sich herzlich umarmen?
Als Mann leben hat viele Erscheinungsformen und Varianten – vielleicht ist schon morgen der Tag, der von einem Mann etwas ganz anderes fordert, ein über althergebrachte Rollenbilder hinausschauen – und -gehen, ein Handeln, weitab von den bisher wahrgenommenen und gelebten Möglichkeiten. Für unsere Kinder ist gerade diese Vielfalt wichtig, auch zu merken: wie geht ein Vater mit Momenten der Freude, der Trauer, des
Umbruchs, der Not um?