Der Weg auf’s Klo ist einfach zu weit
Wenn die Temperaturen über 25 Grad steigen, dann blasen wir ein kleines Plantschbecken im Garten auf und füllen ein wenig Wasser ein. Unsere ältere Tochter ist zweieinhalb Jahre alt und mag es sehr, nackt im Wasser zu sein und dabei ihre Spielsachen zu benutzen. Was WIR als Eltern sehr genießen, ist der Umstand, dass Johanna schon rein ist, d.h. keine Windeln mehr benutzen muss. Grundsätzlich stellt sie sich sehr geschickt an, sie geht auch schon manchmal ohne Begleitung auf’s Klo, wenn sie Klein muss. Wenn sie es allerdings übersieht mit dem Klo gehen, weil es gerade so schön ist beim Spielen im Garten, dann ist es auch schon vorgekommen, dass sie einfach im Stehen auf der Wiese ihre Notdurft verrichtet. Grundsätzlich haben wir damit als Eltern kein Problem. Nur zwei Mal hat es mich als Vater „erwischt“.
Einmal waren Johanna und ich im Garten und sie ist in die Wohnung hinein verschwunden. Als sie wieder herauskam auf die Terrasse erzählte sie mir, dass sie ihr großes Geschäft verrichtet hätte. Ich ging in die Wohnung nachschauen und sah gleich auf dem ersten Meter, dass vor dem Fernseher zwei prächtige Haufen auf dem Boden waren. Das zweite Mal erwischte es mich, als wir am Badesee in Feldkirchen waren. Als Johanna sagte, dass sie „Lulu“ müsse, wollte ich mit ihr zur Kloanlage gehen. Doch sie weigerte sich standhaft und verrichtete ihre Notdurft im Stehen, wie sie es halt auch zu Hause manchmal durfte. Mir war es einigermaßen peinlich, weil die Badewiese am See für alle da ist und es bei anderen Badegästen natürlich nicht besonders gut ankommt, wenn diese „menschlich gegossen“ wird. Fast so groß wie die Vaterfreuden sind und waren, als Johanna rein wurde, sind auch die damit verbundenen Väterleiden. Sie gehören einfach dazu.
Andreas Fürlinger