Vater des Monats?
Einen Zusammenhang wollte jedenfalls eine bekannte Fastfood-Kette herstellen: nämlich den zwischen ihrem Essensangebot und dem Vatersein. „Papa des Monats“ kann jeder Mann werden, so die Botschaft, der das „glückliche Mahl“ zu seinen Kindern heimbringt. So einfach ist das Vatersein manchmal! Die Kinder werden es einem danken!
Zugegeben: Auch meine Kinder kennen die Fastfood-Kette nicht nur von außen. Ich esse auch hin und wieder Fastfood – wenn es wirklich schnell gehen muss, ich Kalorien brauche J und/oder ich einfach richtig Lust auf einen Burger habe. Aber es ist ein Megaunterschied, ob ich mich frei dafür entscheide, weil ich aus meiner Lebenserfahrung her weiß, wie ungesund es bei regelmäßigem Verzehr ist und dass gesundes Essen eigentlich immer vorzuziehen ist – oder ob ich es regelmäßig in meiner Kindheit vorgesetzt bekomme und so vom Geschmack schon bald abhängig werden kann. Dass schon Kinder auch bei uns immer öfter dick bis fettleibig werden, ist traurige Realität. Diese will ich nicht unkritisch einfach hinnehmen, sondern auch mal mein Unwohlsein mit dieser Entwicklung ausdrücken – und lautstark sagen: Väter, kauft möglichst wenig Fastfood für eure Kinder!
Nebenbei gesagt: Vatersein hat auch viel mit Sich-kritisch-mit-der-Gesellschaft-Auseinandersetzen zu tun. Denn unsere Kinder wachsen in der Gesellschaft auf, die wir mitgestalten und mitverantworten, und manches lässt sich später nicht mehr so einfach rückgängig machen.
Kinder lieben es, Gemüse zu „schnippeln“. Meine Kinder zumindest, und nicht nur das Gemüse, das sie selber gerne essen. Und ziemlich cool ist es, wenn Mann eines Tages hört: „Papa, wann gibt´s wieder dieses Essen?“ – und gemeint ist ein Brokkoli-Erdäpfel-Auflauf …
Rainer Haudum