Sag mir wo die Männer sind ...
Inhalte der Fachtagung waren zu der Univ. Prof. Dr. Josef Christian Aigner und Dr. Bernhard Koch einluden waren:
- die positive Wirkung der Anwesenheit von Männer im Kindergarten. Vor allem Buben profitieren von Männern im Kindergarten
- Praxisberichte von männlichen Kindergartenpädagogen aus dem Bundesland Tirol,
- die Gleichstellungspolitik in Österreich, Männerförderung und der politische Diskurs darüber,
- der Blick ins europäische Ausland, hier vor allem nach Dänemark, Norwegen und Deutschland.
Aigner betonte in seinem Referat einen deutlichen Mann-Junge-Effekt, der sich darin zeigt, das in gemischtgeschlechtlichen Teams Buben von sich aus mehr Kontakt zu männlichen Fachkräften suchen und sich extrovertierter und mobiler zeigen.
Inhaltlich interessant war neben den Ergebnissen der Innsbrucker Wirkungsstudie vor allem der Blick nach Dänemark. Dort gibt es einen höheren Männeranteil vor allem durch Natur und Sportangebote in Kindergärten. Die Ausbildung in Dänemark ist eine Generalisten-Ausbildung die dafür sorgt, dass mehr Männer in dieses Berufsfeld kommen. Die konkrete Entscheidung für das Berufsfeld der Kindergartenpädagogen fällt aber dennoch oft auf dem 2. Bildungsweg.
Wichtig ist, dass die Männer im Kindergarten bleiben. Sie sollen nicht als Quotenmänner dazu dienen, eine bestimmte Rolle auszufüllen. Männer sollen ihre spezifische Art mit Kindern in Beziehung zu treten im Kindergarten ausleben dürfen, andernfalls verlieren sie rasch die Lust mit Kindern arbeiten wollen.
Maßnahmen zur Involvierung von Männern
Dr. Koch zeigte nicht nur Gründe für den geringen Männeranteil in Kindergärten auf, sondern brachte auch konkrete Strategien und Maßnahmenvorschläge diesen zu erhöhen. Beispielsweise könnten Einrichtungen in Stellenanzeigen den Hinweis anbringen: "Bei gleicher Qualifikation sind Männer bevorzugt anzustellen."
Es besteht eine große Chance für engagierte Männer im Kindergarten aktiv zu werden. Das kann auch auf ehrenamtlicher Basis sein. Zum Beispiel als Vorleseopa, der regelmäßig im Kindergarten vorbeischaut. Handwerklich begabte Männer könnten ihr Talent zB. als Tischler in den Werkraum einbringen, usw.
Fazit
Für mich war wichtig durch die Teilnahme an der Fachtagung den Stand des wissenschaftlichen und politischen Diskurses zum Thema in Österreich und im europäischen Ausland mitzubekommen. Spannend fand ich konkret, dass Männer sich vielmals am zweiten Bildungsweg für den Beruf des Kindergärtners entscheiden. Im Bereich der Ausbildung braucht es meiner Meinung nach konkretere Angebote für Männer in den Bereichen Sport, Umwelt und Natur, sowie eine intensive Arbeit am Image des Berufsbildes.
Johannes Ebner,
Referent der KMB - Schwerpunkt Jungväter