Diözesantag der KMB 2012
Der stimmungsvolle Gottesdienst mit Bischof Dr. Ludwig Schwarz im Licht des II. Vatikanischen Konzils, spannende Einblicke in die Gefühlswelt von Männern durch Prof. Dr. Werner Schöny und die Teilnahme von zahlreichen Ehrengästen taten den Männern sichtlich gut und motivierten die Ehrenamtlichen auch im kommenden Arbeitsjahr voll im Dienste der KMB zu wirken.
Gleich zu Beginn des Diözesantags wurden die Teilnehmer durch Videostatements auf den neuen Slogan der KMB eingestimmt. WAS MANNBEWEGT ist gleichzeitig Schwerpunkt und Programm für die kommenden drei Jahre, in denen Mitgliedergewinnung an erster Stelle steht. In bewegenden Statements präsentierten 4 Männer Themen, die sie bewegen.
Bischof Dr. Ludwig Schwarz zeigte sich in seinen Grußworten beeindruckt von der aktiven und gestaltendenden Kraft der Katholischen Männerbewegung, die sich vor allem im ehrenamtlichen Engagement in der Pfarre zeigt. Seine Zusage: „Auf die KMB kann ich mich verlassen“ bleibt für uns Ermutigung und Auftrag, uns auch weiterhin engagiert in Gesellschaft und Kirche einzubringen.
Bischof Dr. Ludwig Schwarz
Ein gutes Zeugnis stellt auch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer der KMB aus. Die KMB beschäftigt sich mit den Fragen der Zeit und sucht Antworten und Lösungen, die oft weit über den öberösterreichischen Tellerrand hinausgehen. Das zeigt sich besonders deutlich in den entwicklungspolitischen Aktionen von SEI SO FREI. „Die KMB leistet hier großartiges und rettet jeden Tag Menschenleben“ , so der Landeshauptmann abschließend.
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer
Stellungnahme der KMB zu Kirche und Gesellschaftspolitik
Höhepunkt des diesjährigen Diözesantags waren die Erklärungen der KMBvon Obmann Dr. Franz Gütlbauer. In 10 Punkten ging er auf aktuelle gesellschafts- und kirchenpolitische Anliegen der KMB ein. Zu den zahlreichen derzeit verhandelten Korruptionsfällen stellt der KMB-Obmann fest: „Wir brauchen anständige, gemeinwohlorientierte, Politiker. Politiker, die diesen moralischen Ansprüchen nicht nachkommen, haben deren Vorbildfunktion, aber auch jeden Anspruch auf Respekt und ihre Funktion verloren. Sie sind aufgerufen zurückzutreten.“ Weiters kritisierte Gütlbauer die Initiativen für die Einführung von Agrosprit: „Es kommt hier zu einer tödlichen Konkurrenz zwischen Tank und Teller“.
KMB Obmann Dr. Franz Gütlbauer
In Fragen der Kirchenreform unterstützt die KMB vollinhaltlich die Aussagen des kürzlich verstorbenen Mailänder Kardinals Carlo Maria Martini. Sämtlichen Reformanliegen der Kirche soll die Aussage Martinis vorangestellt werden „Es müsse die Angst abgelegt und mutig vorangegangen werden.“ Dies gilt vor allem auch für die derzeit vieldiskutierten Reformanliegen, die – so der KMB-Obmann – „Schritt um Schritt umzusetzen“ sind. „Vor allem ist es hoch an der Zeit den Frauen in der Kirche – wir sagen das bewusst als Männerbewegung – mit neuen Formen der Mitwirkung entgegen zu kommen.“
Müssen Männer alles aushalten?
Spannende Einblicke in die Gefühlswelt der Männer bot abschließend der interaktive Festvortrag von Prof. Dr. Werner Schöny zum Thema „Müssen Männer alles aushalten?“. Er spannte in 50 kurzweiligen Minuten einen Bogen vom Bild traditioneller Männlichkeit über die Veränderungen im Männerbild zu den Einflussfaktoren für Burn out. Immer wieder forderte er die Teilnehmer mit Fragen auf, ihre Erfahrungen einzubringen. Besonders wies er die Teilnehmer darauf hin, das „männliche Muster, über ihre Gefühls- und Gedankenwelt nicht zu sprechen, zu durchbrechen“. Hier kann die KMB in ihren Männerrunden einen aktiven Beitrag zur psychosozialen Gesundheit der Männer leisten.
Prof. Dr. Werner Schöny
Interaktiver Vortrag: Müssen Männer alles aushalten?
Männerschola beim Gottesdienst
Bischof Ludwig und der geistliche Assistent der KMB, P. Markus Bucher beim Gottesdienst