Alte Rollenmuster durchbrechen
Söhne sollten möglichst früh zu partnerschaftlichem Verhalten erzogen werden, damit sie zu Vätern heranwachsen, die "Aufgaben in Familie und Haushalt kompetent und selbstbewusst erledigen" können: Das hat die Katholische Männerbewegung (KMB) anlässlich des Vatertages am 10. Juni betont.
Gelingt diese "Neuer-Mann-Pädagogik", werde ein Beitrag dazu geleistet, dass weniger Ehen geschieden werden und Männer den an sie gestellten Anforderungen besser gerecht werden, heißt es in einer Aussendung am Mittwoch. In der Folge könnten partnerschaftlich geförderte Buben ihren eigenen Söhnen ein gutes Vorbild sein.
Am Vatertag sollten Männer die Chance wahrnehmen, "mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen und alte Rollenmuster zu durchbrechen", appellierte KMB-Vorsitzender Leopold Wimmer: "Besser wäre es, dies nicht nur am Vatertag zu tun."
Wimmer erinnerte an den im Jänner 2012 von Sozialminister Rudolf Hundstorfer vorgelegten 2. Österreichischen Männerbericht. Eine der wichtigsten Erkenntnisse dieser vom Institut für empirische Sozialforschung erstellten Studie sei gewesen, "dass es für Buben heute aus vielerlei Gründen schwierig sei, positive männliche Vorbilder in Familie und Schule zu finden". Das habe zur Folge, dass sie sich an Medien oder Freunden orientieren "und führt oft dazu, dass sie ihr Männlichkeitsbild als das genaue Gegenteil von Weiblichkeit definierten", fasste die KMB zusammen. Dadurch würden traditionelle Rollenbilder fortgeführt oder sogar verstärkt.
Die Katholische Männerbewegung wolle dem mit vielen Aktivitäten entgegenwirken. Sie fördere die Männerarbeit in Österreich und unterstütze Initiativen wie den Männerbericht. Bedauerlich sei allerdings, dass die "spirituelle und religiöse Dimension", die ebenfalls zur Männlichkeit dazugehöre, in dem Bericht nicht angesprochen werde.
Quelle: KMBÖ und Kommunikationsbüro Diözese Linz, Gabriele Eder-Cakl