Mit Vertrauen in der Angst bestehen
In die Reihe der großen Krisen der letzten beiden Jahrzehnte hat sich nun auch noch der Krieg in der Ukraine mit seiner weltpolitischen Bedeutung eingeordnet. Auch die seit nun schon zwei Jahren uns so bestimmende Coronapandemie-Krise, die uns sozial in Richtung Abstandhalten, Distanz, Kontakt- und Berührungslosigkeit, Verlust von Sicherheit und gesellschaftliches Auseinanderdriften geführt hat, ruft in besonderer Weise grundlegende Werte unseres menschlichen Zusammenlebens auf den Plan: Wahrung der Personwürde, Solidarität, (Mit)Verantwortung, die Sorge um das Gemeinwohl, die Verantwortung für unsere Um- und Mitwelt.
Auch in der Zeit von Franz Jägerstätter waren diese Werte stark gefährdet oder sie wurden schlichtweg mit Füßen getreten. Zugleich waren diese Werte äußerst gefragt. In der Erinnerung an ihn wollen wir teilhaben an seinem Glauben und an seinem Vertrauen.
Programm:
- Ab 12:00 Uhr: Eintreffen beim Jägerstätter-Haus
- 13:30 Uhr: Workshop mit Mag. Georg Haigermoser, Pax Christi
- 14:30 Uhr: Gang zur Kirche mit Gedenkminute beim Jägerstätter-Denkmal
- 15:00 Uhr: Gottesdienst mit Weihbischof Dr. Anton Leichtfried, Diözese St. Pölten - Musikalische Gestaltung: Familiengesang Lanzl aus Pischelsdorf
- Ab 16:00 Uhr: gemütlicher Ausklang im Gasthaus Hofbauer
Workshop zumThema der Wallfahrt mit Mag. Georg Haigermoser
Religionslehrer in Salzburg und Mitglied der Jägerstätter-Kommission von Pax Christi Österreich
„Was sind doch wir Katholiken oft für Feiglinge“ schreibt Franz Jägerstätter in seinen Aufzeichnungen. In den Kriegsjahren 1941-1943 füllte er mehrere Hefte mit seinen Gedanken zum Zeitgeschehen. Sie sind ein bewegendes Zeugnis des Ringens um seinen Weg. Ängste waren ihm nicht fremd, und doch erscheint er nach allem Abwägen klar und entschlossen. Was hat ihm, dem einfachen Mann ohne höhere formelle Bildung, zu seiner Klarheit und zu seinem Mut verholfen? Im Workshop werden wir in einigen Ausschnitten der erfrischenden Stimme aus den Originaltexten lauschen und Anregungen für unsere komplexe Situation 80 Jahre später suchen.