
5. Station: Beistehen – Simon von Kyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
Über Simon von Kyrene wissen wir wenig. Wir wissen nicht, wie es ihm erging unter dem Kreuz. Wir wissen nicht, ob er mit Jesus gesprochen hat. Wir kennen seinen Namen und die Namen seiner Kinder (Mk 15,21). Das gibt ihm Bedeutung. Der Mann stammt ursprünglich aus Libyen, er erwirtschaftete also fern der Heimat das karge Brot für sich und seine Frau und die beiden Söhne Alexander und Rufus bei der Feldarbeit. In der Ikonographie wird Simon oft als Schwarzer dargestellt, in Lateinamerika auch als Indigener. Mit Simon von Kyrene können sich viele identifizieren, die wissen, was es heißt, unter dem Kreuz zu sein, und die erfahren haben, dass das Leben manchmal bitterhart sein kann.
Vielleicht steht dieser Simon ja auch dafür, dass niemand gerne freiwillig und ohne Zögern ein Kreuz auf sich nimmt.
Wem hilft eigentlich Simon von Kyrene? Hilft er dem Leidenden, der sich kaum noch auf den Beinen halten kann und unter der Last des Kreuzes zusammenzubrechen droht und verschafft ihm Erleichterung? Oder hilft er der Obrigkeit, die ihr Werk vollendet sehen will und Jesus am Kreuz?
Impulsfragen:
- Wie gehe ich damit um, wenn mir jemand ein Kreuz aufzwingt. Vor allem auch dann, wenn ich das Kreuz eines anderen (mit)tragen soll?
- Welche Gefühle weckt es in mir, wenn jemand Macht oder Gewalt auf mich ausübt, mich zu etwas zwingt?
- Wo bin ich hilfsbedürftig und wo bin ich Helfer? Welche Aspekte meiner Männlichkeit werden dabei berührt oder gefordert?
- Bin ich bereit, einem leidenden Menschen beizustehen?
- Was heißt es für mich, Helfer zu sein?
Biblische Vertiefung: Lk 23,26