Gestaltungsvorschlag für den liturgischer Rahmen
Einleitung
Beginn mit dem Kreuzzeichen
Wir beginnen diese Kreuzwegandacht
- im Namen des Vaters, von dem alles ausgeht und in dem alles geborgen ist
- im Namen des Sohnes, der uns den Weg gewiesen hat, der uns zum Leben führt
- und im Namen der heiligen Geistkraft, die uns im Leben ermutigt und stärkt
Lied: Das Weizenkorn muss sterben – GL 210,1-2 Str.
Hinführung:
„Geheimnis des Glaubens: Im Tod ist das Leben“, so haben wir gerade gesungen. Wir machen uns heute gemeinsam auf einen Weg, auf einen Weg mit Jesus. Wenn wir jetzt die letzten schweren Stunden Jesu bis zum Tod am Kreuz betrachten, dann bedenken wir immer auch das Leben Jesu davor und auch die Geschehnisse nach seinem Tod mit. Nur in diesem großen Zusammenhang erschließt sich uns das Geheimnis des grausamen Kreuzestodes Jesu.
Und wenn wir diesen Kreuzweg Jesu mitgehen, dann sind auch unsere menschlichen Kreuzwege angesprochen, dann werden wir auch konfrontiert mit unseren menschlichen Leiden und Grenzen. Jeder und jede von uns hat bisweilen auch ein eigenes Kreuz zu tragen, und es ist wichtig, diesen Schmerz zu fühlen, der bisweilen zum Menschsein gehört. Den Kreuzweg Jesu mitgehen ist also immer auch ein Einüben ins Fühlen und Mitfühlen in das, was unser eigenes Leben, aber auch das Leben unserer Mitmenschen durchkreuzt.
Gebet:
Du Gott unseres Lebens, du bist mitten unter uns, wenn wir uns in deinem Namen versammeln. In deiner Gegenwart dürfen wir uns mit unserem ganzen Leben aufgehoben und angenommen fühlen. Du bist uns nahe, besonders auch in den schweren und dunklen Stunden unseres Lebens.
Wir bitten dich: öffne unsere Sinne, schenke uns ein mitfühlendes Herz und ein waches Bewusstsein auch für die schwierigen Themen und Fragen unseres Lebens, wenn wir jetzt den Kreuzweg Jesu gehen und betrachten. Darum bitten wir dich durch Jesus, unseren Freund und Wegbegleiter. Amen.
Abschluss
„Geheimnis des Glaubens: Im Tod ist das Leben“ – Wir sind nun mit Jesus den Kreuzweg gegangen. Jeder und jede von uns war vermutlich an irgendeinem Punkt betroffen und berührt. Wir kennen diese widersprüchliche Erfahrung auch in unserem Leben: dass manchmal etwas sterben muss, bevor wieder Neues wachsen kann. Das ist bisweilen verbunden mit einer Krise und mit Schmerzen. Aber wenn wir uns diesen Erfahrungen des Sterbens stellen, den Brüchen, Trennungen oder menschlichen Begrenzungen, kann daraus viel Kraft und Energie für ein neues Leben wachsen.
Im Kreuzweg wird uns in Jesus, dem Gottessohn, ein Gott vor Augen geführt und ins Herz gelegt, der unser Leiden, unsere Angst, unsere Einsamkeit, unsere Schmerzen, unsere Not, unsere Schuld und unser Schweigen in sich birgt. Das ist der tiefe Grund für Trost und Hoffnung in der Erfahrung von Leid. So darf unser Leben von dem Vertrauen getragen sein, dass wir nie tiefer fallen können als in die Hände Gottes.
Fürbitten
Wir wollen jetzt noch in einer kurzen Stille an all jene Menschen denken und für sie bitten, die aktuell Schweres erleiden und tragen müssen.
Gestaltungsvorschlag: jeder kann eine Kerze an der Osterkerze entzünden und in eine Schale mit Sand oder auf ein Podest vor dem Altar stellen.
All unsere Anliegen und Bitten lassen wir nun noch in das Gebet münden, das Jesus uns zu beten gelehrt hat.
Vater Unser
Segen
Segen über dein Leben.
Gesegnet deine Gegenwart und deine Zukunft.
Dein Tun und dein Lassen.
Deine Abschiede und deine Aufbrüche.
Segen über dein Leben.
Gesegnet deine Herkunft und deine Geschichte.
Die Orte und Wohnungen, Landschaften deines Lebens.
Die Menschen, die vor dir waren und die Menschen, die mit dir sind.
Segen über dein Leben.
Gesegnet deine Erinnerungen, die schmerzhaften und die schönen,
die dunklen Nächte der Seele und die Augenblicke des Glücks.
Deine Wandlungen und deine Versöhnung.
Segen über dein Leben.
Ganz soll es sein.
Heil soll es werden.
Quelle unbekannt