Gründonnerstagsunterlage 2024
Vorbereitungen
- Lieder und Texte ausdrucken
- Kerzen für alle Teilnehmenden
- Als Variante: Kleine Steine für alle
Begrüßung
Im Namen der Katholischen Männerbewegung ein herzliches Willkommen zu dieser Ölbergandacht. Wir wollen mit dem Kreuzzeichen gemeinsam beginnen. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen.
Am Ölberg
Lied: Laudate omnes gentes (GL 386)
Der Ölberg gehört zu einem Höhenzug, der Jerusalem von Norden und Osten umgibt. Auf der Rückseite des Ölbergs lag die kleine Ortschaft Betanien, wo Jesus während seiner Aufenthalte in Jerusalem gelegentlich wohnte. Gethsemane ist der Name des Gartens mit Olivenbäumen am Fuß des Ölbergs, in welchen sich Jesus öfter mit seinen Jüngern und Jüngerinnen traf oder nachdem er im Tempel lehrte, allein zurückzog.
Es war also ein Ort, wo sich Jesus mit sich selbst, mit Gott und mit den Menschen, die ihm nachfolgten, nahe war. Ein Ort, geprägt von Verbundenheit, stärkenden Dialogen und gemeinsamem Gebet.
Die Angst Jesu und unsere Ängste
Hören wir jetzt eine Stelle aus dem Markusevangelium (Mk 14, 32-42):
„Da sagte er zu seinen Jüngerinnen und Jüngern: »Setzt euch hier so lange hin, bis ich gebetet habe.« Petrus, Jakobus und Johannes nahm er mit. Zittern, Zagen und große Furcht erfassten ihn. Da sagte er zu ihnen: »Tief in mir bin ich traurig, todtraurig. Bleibt hier und wacht.« Er ging ein wenig weiter, warf sich auf die Erde und betete, dass die Stunde, wenn möglich, an ihm vorüberginge. Er sagte: »Gott, Ursprung, von dem ich herkomme, dir ist alles möglich. Lass diesen Kelch an mir vorübergehen. Doch es geschehe nicht, was ich will, sondern was du willst.« Er ging zurück, fand sie schlafend und sagte zu Petrus: »Simon, schläfst du etwa«? Wieder entfernte er sich und betete dieselben Worte noch einmal. Zum wiederholten Mal kehrte er zurück und fand sie schlafend, denn die Augen waren ihnen vor Müdigkeit zugefallen. Und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. Später kam er zum dritten Mal und sagte zu ihnen: »Schlaft noch ein wenig, entspannt euch. Denn bald ist es so weit. Die Stunde ist gekommen, siehe, der Mensch wird übergeben in die Hände derer, die unrecht handeln.“
STILLE: Halten wir eine kurze Stille.
Fürbitten:
Guter Gott, in dieser Stunde von Jesu Angst am Ölberg bitten wir für uns und alle, die in Ängsten leben:
- Für alle, die niedergeschlagen sind. Du Gott des Trostes, wir bitten Dich erhöre uns
- Für alle, die Angst haben um einen Menschen, um Söhne und Töchter, um den Mann oder die Frau, um den Geliebten, um Bekannte. Du Gott des Trostes, wir bitten Dich erhöre uns
- Für alle, deren Zukunft ungewiss ist, die nicht wissen, wie sie in nächster Zeit über die Runden kommen. Du Gott des Trostes, wir bitten Dich erhöre uns
- Für alle, denen die Angst den Atem abschnürt, in deren Kopf die belastenden Gedanken kreisen. Du Gott des Trostes, wir bitten Dich erhöre uns
- Wir sind eingeladen, persönliche Fürbitten zu formulieren.
Guter Gott, Dein Sohn Jesus hatte Angst. Angst hat ihn niedergeworfen. Angst hat ihm den Schweiß auf die Stirn getrieben. Angst hat sein Herz durchdrungen. Er weißt, was es heißt: in Ängsten sein. Wir vertrauen darauf, dass Jesus uns kraft seiner Angst am Ölberg nahe ist, wenn wir in Ängste kommen. Hilf uns, sie zu überwinden. Amen.
Petrus
Lied: Bleibet hier und wachet mit mir (GL 286)
Wir wollen nun eine Person herausgreifen, die für Jesus eine besondere Bedeutung hatte: Petrus. (Als Variante: Wir haben für jede Person hier einen kleinen Stein mitgebracht, der das Schwere repräsentiert, dass auch er in dieser Situation zu tragen hat. Bitte nimm diesen Stein nun in die Hand)
„Ich bin Petrus. Ich merke, dass ich für Jesus sehr wichtig bin. Oft fragt er mich um seinen Rat und er setzt viel Vertrauen in mich, bezeichnet mich als „Fels“. Aber oft fühle ich mich gar nicht so, ich zweifle, ich hinterfrage… Einmal hat mich Jesus angelächelt und mir gesagt, ich soll es mir nicht selbst so schwer machen und mehr vertrauen. Für den Augenblick hat das geholfen, aber die Selbstzweifel und die Angst kommen immer wieder.
Und jetzt bin ich ganz machtlos. Jesus, mein Freund, meine Inspiration, meine Hoffnung, meine Gewissheit, wird ausgeliefert. Er gibt sich den Römern hin, und das kann kein gutes Ende nehmen. Er hat gesagt ich werde ihn verleugnen und ich habe es gemacht. Ich der ich so sehr zu ihm stehe…“
--> Wo erlebe ich, dass ich zweifle? Dass ich Zusagen nicht einhalte? Den Weg aus den Augen verliere?
STILLE
(Als Variante: Spüre den Stein in Deiner Hand. Kurze Stille. Nun legen wir diese Steine hin vor Gott formen daraus das Symbol der Schwere das Zugleich jenes der Auferstehung ist: Ein Kreuz).
Alleine gelassen
Lied: Im Dunkel unserer Nacht
(Während das Lied gesungen wird, werden 7 Kerzen angezündet)
Jesus bittet seine Jünger und Jüngerinnen mit ihm wach zu bleiben. Wir werden nun in einen Wechselgebet eintauchen, wo wir bei jeder Antwort eine Kerze auslöschen.
V: Jesus alleine am Ölberg.
A: Wir loben Dich, wir preisen Dich.
V: Jesus voller Verzweiflung, mit seinem Blick auf die Schlafenden.
A: Wir loben Dich, wir preisen Dich.
V: Jesus Ruf zum Wachbleiben, zum Mittragen verhallt.
A: Wir loben Dich, wir preisen Dich.
V: Jesus trifft auf nicht eingelöste Versprechungen.
A: Wir loben Dich, wir preisen Dich.
V: Jesus weiß, dass der Weg zum Kreuz unvermeidlich ist.
A: Wir loben Dich, wir preisen Dich.
V: Jesus fleht seinen Vater an.
A: Wir loben Dich, wir preisen Dich.
V: Jesus wirft sich auf den Boden.
A: Wir loben Dich, wir preisen Dich.
Wir wollen nun die Augen schließen und einige Momente lang die Dunkelheit Jesu miterleben und mittragen.
Lied: Bleibet hier und wachet mit mir (GL 286)
Wir werden nun die Kerzen nach und nach wieder anzünden, als Zeichen der Hoffnung und der Kraft, die uns die Auferstehung tagtäglich schenkt.
Dazu wiederholen wir das Lied „Im Dunkel unserer Nacht“
Gebet
Guter Gott
Du bist hier bei uns in dieser Stunde. Staunend dürfen wir Jesu Vertrauen in Deine Anwesenheit, Deine Begleitung, die Auferstehung miterleben. Wir antworten auf die folgenden Sätze mit: Du bist Leben, Du bist Auferstehung!
Du Gott der Begleitung, stets bist Du an unserer Seite… Du bist Leben, Du bist Auferstehung!
Dir guter Gott dürfen wir alle Sorgen und Ängste anvertrauen…
Du Gott nimmst uns an, wie wir sind, mit allem Leichten und Schweren …
Du Gott gibst uns Worte und Ideen für Taten, mit denen wir diese Welt lebensfreundlicher gestalten können …
Vater unser
Wir wollen nun jenes Gebet sprechen, dass Jesus uns selbst gelehrt hat. Wir stehen dazu auf und reichen einander die Hände.
Segen
Gott, Du segnest uns an diesem Abend und begleitest uns durch die Nacht und durch die Dunkelheiten in unserem Leben, die wir mit Deinem Licht aus neuen Perspektiven wahrnehmen können.
Wir wollen nun einander mit dem Zeichen des Kreuzes bezeichnen und uns so einander das Licht und die Kraft der Auferstehung zusagen, die sich in vielen Augenblicken unseres Lebens zeigen will.
Schlusslied: Jubilate Deo, omnes terra (GL 398)
Gestaltung: Christian F. Freisleben, Pfarrteilgemeinde Linz-St.Markus
Gebetswache am Gründonnerstags zum Download (Word-Datei zum Bearbeiten)