Krieg und Frieden: Kinder und ihre Fragen rund um das schwierige Thema
Es gibt Hintergrundinfos wie man mit Kindern zum Thema Krieg & Frieden arbeiten kann, ein Gruppenstundenvorschlag, Bausteine und auch Tipps, wie du selber mit dem schweren Thema umgehen kannst.
Krieg - ein schwieriges Thema in der Gruppenstunde |
Nachrichten von Krieg und Terror erschüttern und beschäftigen uns. Auch für Kinder sind die Bilder und Informationen schwer einzuordnen, belastend und oft überfordernd. Deswegen haben wir hier einige Tipps und kindgerechte Hintergrundinformationen für euch gesammelt.
Mit Kindern über Krieg sprechen
Kein Pflichtthema Natürlich kann es sein, dass dir die Kinder dennoch Fragen dazu stellen. Erklär den Kindern dann freundlich, dass du momentan nicht darüber sprechen möchtest oder dich selbst damit nicht auskennst. Damit zeigst du ihnen auch, dass es gut ist, die eigenen Grenzen zu achten und dass es in Ordnung ist, wenn man über ein Thema nicht sprechen will. Gleichzeitig kannst du dir mit den Kindern gemeinsam überlegen, mit wem sie über das Thema sprechen können (Eltern, ältere Geschwister, Großeltern, Lehrpersonen,...).
Tipps und Hintergrundinfos für dich
Wenn das Thema in der Gruppenstunde oder im Gespräch mit Kindern aufkommt, gibt es hier einige ausgewählte Links mit Tipps, wie man mit Kindern über den Krieg sprechen kann. Viele der Informationen sind für Eltern geschrieben, sind aber auch passend für Gruppenleiter*innen.
Kindgerechte InformationenDamit Kinder die Ereignisse besser begreifen und damit umgehen können, ist es wichtig, dass die Informationen, die sie dazu bekommen kindgerecht aufbereitet sind. Bilder und Nachrichten aus den regulären Medien sind meistens überfordernd und verstörend für Kinder. Auch für den Fall, dass dir die Kinder Fragen zum Krieg stellen, sind diese Seiten hilfreich. Ihr könnt sie euch gemeinsam anschauen oder gemeinsam auf ihnen nach Antworten suchen.
Speziell an Jugendliche richten sich folgende Seiten:Zeit im Bild, Orf - TikTok zeitimbild Magazin Katapult - LiveBlog zur Ukraine , Krieg im Nahen Osten Zdf heute- Großangriff auf die Ukraine – Chronologie
Tipps gegen Angst - für Kinder und Gruppenleiter*innen:
Vergiss die Freude nicht im LebenEs ist nicht nur in Ordnung ist, sondern auch ganz wichtig, dass wir trotz der schlimmen Dinge, die in der Welt passieren, Spaß haben. Tu bewusst etwas was du liebst und dir Spaß macht. Das kann z.B. sein:
Quelle: Krieg in der Ukraine - Die Seite mit der Maus - WDR (wdrmaus.de)
Weiterführende Links:
|
Gruppenstunde: Ein Rezept für Frieden? |
Das Thema Friede und Krieg beschäftigt momentan viele. Diese spielerische Gruppenstunde stellt den Frieden in den Fokus. Was ist Frieden? Was braucht es dazu? Wieso ist Frieden wichtig? |
Aktionsideen und Bausteine |
Friedenswünsche und Gebete Material: Papier, Stifte, eine große schöne Schüssel oder ein Körbchen Alter: jedes
Überlegt euch als Gruppe Friedenswünsche, kurze Fürbitten oder kurze Friedensgebete. Diese könnt ihr auf ausgedruckte Friedenstauben schreiben. Oder ihr schreibt sie auf schönes buntes Papier. Die fertigen Tauben gebt ihr in eine große Schüssel. Eventuell könnt ihr eure Botschaften mit einem Kopierer vervielfältigen. Die Schüssel mit euren Wünschen und Gebeten stellt ihr in der Kirche zum Eingang oder an einem gut besuchten Ort in der Pfarre. Schreibt ein Schild, auf dem ihr erklärt, dass sich jede und jeder eine Friedenstaube mitnehmen kann. So könnt ihr den Menschen in eurer Pfarre eure Friedensbotschaften mitgeben.
Kerzen für den Frieden gestalten Material: Kerzen oder Teelichter, Wachsstifte oder Wachsplatten Alter: jedes
Gestaltet gemeinsam Kerzen oder Teelichter. Anschließend überlegt ihr euch gemeinsam ein kurzes Friedensgebet oder eine Fürbitte. Die Kerze könnt ihr zuhause in stillen Momenten anzünden und für Frieden für euch, aber auch unsere Mitmenschen bitten. Genauso könnt ihr die Kerzen verschenken oder nach einem Gottesdienst austeilen. Besonders schön ist es, wenn ihr die Kerzen gegen eine freiwillige Spende hergebt und den Erlös an eine Hilfsorganisation (zum Beispiel die Caritas, Nachbar in Not,…) spenden.
Friedensdemo-Schilder gestalten Material: Kunterbuntes Bastelmaterial Alter: jedes
Aktuell gibt es immer wieder Demonstrationen, wo Menschen ein friedliches Miteinander fordern. Vielleicht kennt ihr Bilder von diesen Demonstrationen. Man muss nicht unbedingt auf eine Demonstration gehen, um den Wunsch nach Frieden auszudrücken. Gestaltet gemeinsam Friedensplakate und Demoschilder. Diese könnt ihr dann an einem gut sichtbaren Ort in der Pfarre anbringen. Vielleicht in einem Schaukasten, in der Kirche oder beim Eingang zum Pfarrhof. Sprecht vorher mit der Leitung eurer Pfarre ab, wo und wie ihr Platz dafür bekommt.
Diskussion und Mandala legen Material: buntes Papier in unterschiedlichen Formen, evtl. Stifte Alter: ab 10 Jahre Setzt euch in den Kreis. In der Mitte liegen bunte Zettel in unterschiedlichen Formen: Viereckig, dreieckig, rund, oval. Ihr beginnt mit einem gemeinsamen „Check-In“. Dabei ist das Ziel, dass ihr euch gegenseitig kurz erzählt, wie es euch geht und was euch gerade – besonders auch in Hinblick auf den Krieg in der Ukraine – beschäftigt. Dabei ist wichtig, dass jede und jeder nur so viel erzählt, wie sie oder er mag. Erzählt euch wie es euch geht. Du, als Gesprächsleitung, kannst immer wieder Fragen stellen. Mögliche Fragen sind:
Nebenbei könnt ihr in der Mitte des Kreises ein Mandala legen. Mit jeder ausgesprochenen oder auch unausgesprochenen Antwort legt ihr ein Kärtchen in die Mitte. Das beruhigt einerseits und gibt auch allen die Chance aktiv zu werden, die nichts sagen möchten. Andererseits könnt ihr so am Ende der Gesprächsrunde das Gesagte zurücklassen und mit dem Thema für die Stunde wieder ein bisschen abschließen. Alternativ könnt ihr auch Stichworte auf die Kärtchen schreiben. |
Für dich: Wie gehe ich selbst mit dem Thema "Krieg" um? |
Aktuell erreichen uns viele traurige Nachrichten und Bilder, die uns berühren und beschäftigen. Die vielen schlechten Schlagzeilen können belastend sein. Deswegen ist es wichtig, dass du gut auf dich schaust. Wir haben Tipps für dich gesammelt, die dir vielleicht helfen können, wenn du das Gefühl bekommst, mit der Situation überfordert zu sein.
Tipps für Dich
Seriöse Quellen Achte darauf, woher du deine Nachrichten beziehst. Im Internet kursieren viele Fake News. Sie dienen nicht zur Information, sondern sind oft viel mehr emotionalisierend, angstfördernd und falsch. Am besten ist, du überprüfst, was du liest, oder noch besser du verlässt dich auf seriöse und bekannte Medien. Es kann auch sinnvoll sein, deinen Medienkonsum zu begrenzen. Den ganzen Tag mit schlechten Nachrichten zu verbringen, kann sich auf die Dauer auf deine psychische Gesundheit schlecht auswirken. Du kannst dir gezielte Medienzeiten setzen, z.B. einmal am Tag - evt. Morgens - die Nachrichten des Tages schauen, oder einmal am Tag die ZIB schauen, etc. ... Bekannte, seriöse Medien sind zum Beispiel ORF, Der Standard, Die Presse, Kurier,...
Mach eine Pause Sich über die Situation in Kriegsgebieten informieren zu wollen ist gut, kann aber auch belastend und anstrengend sein. Die vielen Schlagzeilen, die auf einen einprasseln stressen oftmals und lassen uns dann manchmal nicht mehr los. Nimm dir deswegen bewusst Auszeiten von den Nachrichten. Besonders auf den Sozialen Medien werden oft erschreckende Bilder und Videos gepostet. Versuche diese so gut es geht zu vermeiden. Achtung: Je öfter und länger man solche Videos schaut, desto häufiger werden sie einem vorgschlagen. Auch Fake News und Propagandavideos kursieren auf Social Media. Diese sind oft schwer als solche zu erkennen. Leg das Handy auch öfter mal bewusst weg und tu etwas, das dir gut tut. Tipp: Wenn du eine Pause von negativen Schlagzeilen brauchst, dann schau doch mal auf der Good-News Seite nach. Dort werden gute Nachrichten aus der ganzen Welt gesammelt.
Schaffe dir Ausgleich Die aktuelle Zeit, in der wir leben, ist manchmal wirklich nicht einfach. Da darf man sich ruhig mal eingestehen, dass das keine leichte Situation ist. Das kann auch ganz schön belastend sein. Daher ist es umso wichtiger, dass du dir immer wieder eine Auszeit nimmst. Es gibt auch ganz viel Schönes! Überlege dir, was dir Freude bereitet oder dir hilft, den Kopf frei zubekommen. Das kann z.B. ein Spaziergang im Wald sein, Freunde zu treffen, Sport machen, Serien/Filme schauen, Meditieren (auf Youtube findest du tolle Anleitungen).
Du darfst trotzdem Spaß haben Viele Menschen sind gerade von dem Leid, dass die Menschen in Kriegsgebieten erleiden müssen, sehr betroffen. Gleichzeitig darfst du trotzdem lachen und Spaß haben. Nur wenn du auch schöne Momente im Leben erfährst, kannst du das, was gerade passiert, verarbeiten oder dich für andere einsetzen. Es hilft niemanden, wenn du nur noch traurig oder wütend bist. Es ist wichtig, dass du diesen negativen Gefühlen auch ihren Raum gibst, aber du musst kein schlechtes Gewissen haben, wenn du genauso auch viel Schönes erlebst. Alle Gefühle dürfen ihren Platz haben, sowohl traurige als auch positive.
Sprich darüber Wenn man sich überfordert fühlt oder Angst hat, hilft es, darüber zu sprechen. Rede mit deinen Freundinnen und Freunden oder deiner Familie darüber und erzähl ihnen, wie du dich fühlst. In der Schule kannst du Lehrerinnen und Lehrer bitten, mit dir über das Thema zu sprechen. In der Arbeit können deine Arbeitskolleg*innen Ansprechpersonen sein. Wenn du anonym über deine Gefühle sprechen möchtest, dann kannst du bei Rat auf Draht (147) gratis anrufen. Du kannst auch deine Gedanken aufschreiben. So kannst du vielleicht gewisse Gedanken auch wieder loslassen und sie belasten dich nicht dauerhaft.
Achte auf deine Grenzen In den Gruppenstunden kann es sein, dass dich die Kinder über den Krieg fragen oder deine Meinung wissen wollen. Auch sie bekommen natürlich etwas davon mit und es kann sie beschäftigen. Hör in diesen Situationen aber gut auf dein Gefühl. Wenn du nicht darüber sprechen möchtest, ist das voll ok. Du bist nicht dazu verpflichtet. Erklär den Kindern dann freundlich, dass du momentan nicht darüber sprechen möchtest oder dich selbst damit nicht auskennst. Damit zeigst du ihnen auch, dass es gut ist, die eigenen Grenzen zu achten und dass es in Ordnung ist, wenn man über ein Thema nicht sprechen will. Gleichzeitig kannst du dir mit den Kindern gemeinsam überlegen, mit wem sie über das Thema sprechen können (Eltern, ältere Geschwister, Großeltern, Lehrpersonen,...).
Aktiv werden
Vielleicht braucht auch die Pfarre deine Hilfe oder es gibt bei dir in der Umgebung Initiativen, die du unterstützen kannst. |
Wenn du noch weitere Ideen hast oder vielleicht in der Jungschar eine tolle Sache gemacht hast, die du gern mit uns teilen möchstest, dann melde dich gern bei Marie (marie.mayrhofer@yahoo.de oder 0676 8776 3348 - SMS, WhatsApp, Signal, Anruf,...)