Aus soziologischer und historischer Sicht wurde früh und viel zum "Fall Jägerstätter" publiziert; im Zusammenhang mit der Seligsprechung auch vermehrt aus der theologischen Perspektive. Ethische Fragestellungen wurden auch in diesen Kontexten implizit mitbedacht und dargestellt, wobei eine umfassende explizite Bearbeitung aus der moraltheologischen Perspektive heraus noch nicht geschehen ist. Die Dissertation von Thomas Schlager-Weidinger stellt daher bewusst das Gewissen Jägerstätters ("Jägerstätters und sein Gewissen. Begriff, Bildung und Bewährung") in den Mittelpunkt.
Eine besondere Aufmerksamkeit verdienen - im Zusammenhang mit möglichen Quellen für die Gewissensbildung - jene 37 Kleinschriften aus dem persönlichen Nachlass Jägerstätters, die erstmalig wissenschaftlich aufgearbeitet wurden. Die in den Broschüren behandelten Inhalte zeigen eine große Parallele zu den zentralen Themen des Innviertler Kriegsdienstverweigerers. Deutlich wird dabei auch, dass eine exklusive Gewissensbindung ? wie in der Causa Jägerstätter - eine intensive Gewissensbildung voraussetzt.
Ausführliches Thesenblatt zur Dissertation