„... all dies Glück und die vielen Gnaden, die uns während dieser Jahre zuteil geworden sind ...“ So schreibt Franz Jägerstätter am siebten Hochzeitstag am 9. April 1943 an seine Frau Franziska. Die Ehe der beiden ist wesentlich für das Paar, es stärkt sie im Alltag und im Glauben. Es ist für sie ein Beweis der Liebe Gottes. „Die Briefe sind Ausdruck der Liebe, der Sorge, des Vertrauens und der Treue“, formuliert Bischof Manfred Scheuer im Vorwort des gesamten Briefwechsels von Franz und Franziska Jägerstätter: „Deshalb ist die Seligsprechung von Franz Jägerstätter am 26. Oktober 2007 in Linz auch eine Anerkennung dieser Ehe als ecclesiola, wie sie vom Zweiten Vatikanischen Konzil bezeichnet wird, eine wahre Kirche im Kleinen.“
Der Innsbrucker Dogmatiker Univ.-Prof. Dr. Józef Niewiadomski wird dieser besonderen Ehe von Seiten der Theologie nachspüren und beim Gedenken an den 106. Geburtstag von Franziska Jägerstätter (4. März) das besondere Zeugnis von Franziska beleuchten.
In seinem Apostolischen Schreiben „Gaudete et exsultate“ hebt Papst Franziskus den „alltäglichen“ Weg der Heiligkeit hervor. Franziska Jägerstätter stellt geradezu ein Paradebeispiel eines solchen Weges dar. Trotz aller Brüche und scheinbarer Sackgassen, die es in ihrem Leben gab, gestaltete sie ihren Alltag aus der Kraft christlicher Hoffnung. Deswegen konnte sie auch auf authentische Art und Weise zur ersten Zeugin des Martyriums ihres Mannes werden.
Franziska Jägerstätter bei der Seligsprechung ihres Mannes Franz Jägerstätter im Jahr 2007 im Linzer Mariendom.
© Diözese Linz / Hermann Wakolbinger
Eine Heilige des Alltags: Zum Gedenken an Franziska Jägerstätter
Donnerstag, 7. März 2019, 16.00 – 18.00 Uhr
Katholische Privat-Universität Linz, Bethlehemstraße 20, Linz
Referent: Univ.-Prof.Dr. Józef Niewiadomski, Institut für Systematische Theologie, Innsbruck
Kooperation mit dem Jägerstätter-Beirat und dem Jägerstätter-Institut an der Katholischen Privat-Universität Linz
Eva-Maria Kienast | Haus der Frau Linz