Am 16. März wird zudem ihres ersten Todestages mit mehreren Gedenkgottesdiensten in Oberösterreich, Tirol und den USA gedacht. Franziska Jägerstätter hielt das Gedächtnis an ihren Mann, den seligen Franz Jägerstätter wach und lebte als glaubwürdige Christin.
Gedenkveranstaltungen zum 1. Todestag von Franziska Jägerstätter
Franziska Jägerstätter: Lebenslauf
Franziska Jägerstätter wurde am 4. März 1913 in Hochburg/Oberösterreich in eine große Bauernfamilie mit Vater Lorenz Schwanninger und Mutter Maria, geb. Zeitelmeier, geboren.
Franz und Franziska Jägerstätter heirateten am Gründonnerstag, 9. April 1936 und fuhren anschließend auf Hochzeitsreise nach Rom. 1937,1938 und 1940 wurden die Töchter Rosalia, Maria und Aloisia geboren. Franziska Jägerstätter lud ihren Mann zum Bibellesen und Beten ein, das er auch in der Zeit mit den kleinen Kindern weiterpraktizierte.
Als Franz Jägerstätter an der Volksbefragung über den „Anschluss“ Österreichs nicht teilnehmen wollte, erkannte sie, dass es Bereiche gab, in denen sie ihren Mann nicht unter Druck setzen durfte.
Als Franz Jägerstätter ein zweites Mal zur Wehrmacht einrücken sollte und er diesem nicht folgen wollte, erklärte Franziska auf die Frage, warum ihr Mann nicht wieder in den Krieg gezogen sei: „Weil sie (die Nationalsozialisten) die Kirche so verfolgt haben." Der Preis der Entscheidung war dem Ehepaar klar. Anfangs versuchte Franziska ihren Mann umzustimmen. Doch als es zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Verwandtschaft kam, trat sie an seine Seite: „Er hätte ja sonst niemanden gehabt, wenn ich nicht zu ihm gehalten hätte.“ Am 2. März 1943 verweigerte Franz Jägerstätter in der Kaserne Enns den Dienst mit der Waffe für das Hitlerregime aus dem Glauben heraus.
1997 wird der Seligsprechungsprozess für Franz Jägerstätter offiziell eröffnet und am 21. Juni 2001 auf diözesaner Ebene abgeschlossen. Der Vatikan bestätigt am 1. Juni 2007 offiziell das Martyrium.
Am 26. Oktober 2007 wurde Franz Jägerstätter im Linzer Mariendom selig gesprochen.
Franziska Jägerstätter war gerne im Kreis ihrer Familie mit vielen Enkel und Urenkel.
Am 4. März 2013 feierte Franziska Jägerstätter ihren 100. Geburtstag.
Nach dem Krieg setzte Franziska Jägerstätter unter schwierigen Umständen die Arbeit am Bauernhof mit Hilfe ihres Vaters und ihrer Schwester fort. Sie war über 30 Jahre lang Mesnerin an der Pfarrkirche St. Radegund, Lektorin, Kommunionspenderin sowie Leiterin der pfarrlichen Katholischen Frauenbewegung.
Seit dem Tod von Franz Jägerstätter war Franziska mit hunderten Menschen in Briefkontakt.
Die erhielt in den letzten Jahren zahlreiche Auszeichnungen und wurde in mehreren Theaterstücken und künstlerischen Produktionen thematisiert.
Die Heiligsprechungskongregation hat Bischof Schwarz beim letzten Ad-Limina-Besuch im Jänner 2014 ermutigt, die Heiligsprechung für Franz und eventuell auch Franziska Jägerstätter zu betreiben. Erforderlich wäre dazu ein Wunder, außerdem wäre nach dem Kirchenrecht eine Wartezeit von fünf Jahren nach dem Tod von Franziska Jägerstätter einzuhalten. Dass ein Ehepaar gemeinsam heiliggesprochen werden könnte, wurde dem Bischof von der Kongregation mitgeteilt.
Franziska Jägerstätter-Gedenken im Hochrum bei Innsbruck
(ej)