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Von 1. bis 2. September 2023 fanden die Bibelpastoralen Tage in Seitenstetten statt in Zusammenarbeit mit der Bibelpastoralen Arbeitsstelle der Diözese St. Pölten und dem Bildungszentrum St. Benedikt.
Im Zentrum der Tagung stand die Frage: Was trägt in Zeiten des Umbruch?
Hauptreferentin Prof. Dr. Andrea Taschl-Erber gab interessante Einblicke in die Erzelternerzählungen (Gen 11,10 – 36,43), die von Menschen handeln, die aufbrechen, weitergehen, loslassen, sich neu finden müssen. Sie ringen um Identität in veränderten Lebenssituationen und müssen sich in schwierigen Lebenssituationen zurechtfinden. Und sie erleben dabei, dass Gott sie begleitet als Bündnispartner und Segensspender, der die Schwächeren in Schutz nimmt.
Dabei wurde deutlich, dass die Verheißungslinie nicht wie üblicherweise über die Erstgeborenen verläuft und gerade auch die Erzmütter eine große Rolle spielen.
Die Erzählungen bieten eine Botschaft für Menschen, die Ihr Land, ihre Identität und ihr Volk verloren haben und keine Zukunft für sich sehen. So bieten Sie Menschen in exilisch-nachexilischer Zeit (in der die Erzählungen in ihrer heutigen Fassung niedergeschrieben wurden) Hoffnung auf Neubeginn und Zukunft.
Sascha Heinze SAC betrachtete die Erzählungen unter Einbeziehung der Erkenntnisse der Existenzanalyse. In ihrer mythischen Erzählweise sind sie zeitlos und gelten immer. Sie bieten auch Identifikationsmöglichkeit in heutigen Umbrüchen. Um zukunftszugewandt durchs Leben gehen zu können, brauchen Menschen die Grundsicherheiten von Schutz, Raum und Halt.
In Workshops hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit das Gehörte zu vertiefen:
Mit Sascha Heinze gingen sie dem mythischen Charakter der Erzelternerzählungen nach, dabei stand die Frage im Mittelpunkt: Was haben uns die Erzeltern heute zu sagen?
Im Bibliolog mit Renate Hinterberger-Leidinger bestand die Möglichkeit in Gen 18 einzutauchen und sich in die vorkommenden Figuren hineinzuversetzten
Magdalena Görtler befasste sich mit der spannenden Beziehung zwischen Frauen und Männern, Leben , Gotteserfahrung und das sehen anhand der Erzählung von Hagar in der Wüste.
Michaela Lugmayr ermöglichte den Teilnehmenden geleitet durch den Lebensweg von Abraham und Sara den eigenen Lebensspuren nachzuspüren.
Mit verschiedenen Schreibtechniken eröffnete Viola Weiß die kraftspendende Eigenschaft des Schreibens und gleichzeitig einen tieferen Blick in das Verstehen der Erzelternerzählungen.
Ein besonderes Highlight war das Programm am Freitagabend. Johannes Deinhofer und Karin Hintersteiner lasen ausgewählte Texte aus den Erzelternerzählungen. Lucia Deinhofer vertiefte das Gehörte für die Zuhörenden mit meditativen Impulsen umrahmt mit musikalischen Improvisationen.
„Alles ist mir erlaubt!“
Die nächste Bibelpastorale Studientagung findet von 22. – 24. August 2024 zum 1. Korintherbrief wieder im Bildungshaus Schloss Puchberg statt.
Nähere Infos: bibelwerk@dioezese-linz.at; Tel. 0732/7610-3231