Wir erneuern für Sie unser Online-Angebot, und bitten um Geduld, sollte etwas gerade nicht wie gewollt funktionieren.
In dringenden Fällen wenden Sie sich gerne direkt an uns!
Weshalb eigentlich? Bildet er sich ein, als Prophet versagt zu haben?
Die Antwort in 4,2 lehrt anderes. Mit ihr schließt sich auch der Spannungsbogen, der seit Jonas Fluchtversuch über der Erzählung liegt. Mit seiner Rede vom „gnädigen und barmherzigen Gott“ zitiert Jona eine alte Bekenntnisformel, welche die heilvollen Erfahrungen Israels mit seinem Gott aufs Knappste zusammenfasst. Er hält sie eben jetzt Gott entgegen, weil er von Anfang an weiß, dass Gott auch den Assyrern, den Todfeinden (!) Israels die Möglichkeit eines Neubeginns nicht verwehren wird (vgl. Jer 18,7–8). Ninive bleibt am Leben. Das ist der Tod für Israel, das – wie wir aus anderen Quellen wissen – trotz unzähliger Angebote und Maßnahmen Jahwes nicht zur Umkehr bereit ist. Das ist das tragische Wissen des Propheten, der seinen Gott kennt und doch verkennt. Ein Rizinusstrauch und ein Wurm reichen aus, den Blick für einen Gott frei zu bekommen, dessen Erbarmen nicht nur Israel, sondern allen Völkern gilt.
Impuls:
Woran mein ich, Gott zu kennen?
Wo habe ich in meiner Glaubensgeschichte „umgelernt“?