Ulrike Bechmann
Im biblischen Buch 2 Könige 5 findet sich eine Erzählung, meist als Heilung des Naaman überschrieben. Eine maßgebliche Hauptfigur wird gern vergessen: die Sklavin des Naaman, eine kriegsverschleppte Israelitin. Sie dient in Jordanien dem Aramäergeneral Naaman. Es ist ihr prophetisches Bekenntnis, das die Heilung des Generals durch den Propheten Elischa ermöglicht. Die Bedeutung der Sklavin für die gesamte Erzählung wächst, je genauer man hinschaut. Diese Geschichte von der Sklavin des Naaman gehört zu den Bibeltexten für den Weltgebetstag der Frauen 2005. Ulrike Bechmann entdeckt die Tiefendimension der Erzählung. Sie schneidet brisante gesellschaftliche und politische Themen an mit hoher Aktualität für heute! So muss der große General Naaman abrüsten und den gleichen Status wie seine Sklavin erreichen, bevor Heilung und Veränderung möglich werden. Es geht um Korruption, Krieg und Frieden, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Theologie und Praxis der Geschichte haben das Potenzial, Frauen und Männer zu ermutigen, für Gerechtigkeit heute einzutreten.
Stuttgart (Verlag Kath. Bibelwerk) 2004
64 Seiten