Dienstag 1. Oktober 2024
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Wieder ich selbst

Mein Weg aus dem Gefängnis spirituellen Missbrauchs

Nach dem Abitur tritt Birgit Abele, erfüllt von jugendlicher Begeisterung, in eine katholische geistliche Gemeinschaft ein. Unter dem Eindruck des anfänglichen love-bombings wähnt sie sich zunächst wie im Himmel. Die scheinbare besondere Gottesnähe des Oberen fasziniert. Unter seiner „Seelenführung“ lernt sie, den eigenen Willen auszuschalten und vermeintlichen christlichen Idealen zu folgen. Das führt sie zunehmend in ein inneres Gefängnis. Immer tiefer verinnerlicht die Autorin die Spiritualität der Gemeinschaft, die eine ganz besondere Sendung zu haben scheint. Die Stimme des Oberen, als Wille Gottes, wird zur einzigen Richtschnur. Das Ideal der absoluten Hingabe und Aufopferung wird hochgehalten, und jeder ich-bezogene Gedanke stellt sich als Hindernis für die erstrebte „Heiligkeit“ dar. Alles Weltliche verliert an Bedeutung. Anstelle einer Berufsausbildung wird Birgit Abele Mitte der 1990er Jahre in die Mission in die ehemalige Sowjetunion geschickt, in ein Gebiet mit extremer Gesundheitsbelastung, um dort bei der Gründung einer neuen Niederlassung der Gemeinschaft mitzuwirken. Als sie schließlich erkrankt und, zurück im Westen, sich ihr Gesundheitszustand nicht bessern will und die Oberen ihr keine andere Hilfe zukommen lassen als die wiederholte Aufforderung, ihre Krankheit aufzuopfern, sieht sie für sich keine Perspektive mehr und wünscht sich den Tod. Erst nach dem völligen Zusammenbruch wird ihr bewusst, dass mit der Spiritualität der Gemeinschaft etwas Grundlegendes nicht stimmt. Mühsam muss sie neu lernen, wieder Verantwortung für sich zu übernehmen. Sie erkämpft sich Freiräume und erhält sogar die Erlaubnis zu studieren. Doch am Ende wird sie vor die Wahl gestellt, alle ihre Ziele aufzugeben oder die Gemeinschaft zu verlassen ... Auf eindrucksvolle Weise schildert Birgit Abele die massive spirituelle Manipulation, der sie in der Gemeinschaft ausgesetzt war, sowie deren Folgen für ihr Leben. Sie zeigt, wie es ihr Schritt für Schritt gelang, wieder in die innere Freiheit zu finden und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Als Leser/Leserin wird man hineingenommen in die psychischen Dynamiken spirituellen Missbrauchs und kann diese hautnah nachvollziehen. Man wird von dieser unglaublichen Geschichte gefesselt und fiebert bis zur letzten Seite mit der Autorin mit. Überaus eindrücklich macht das Buch sichtbar, wie spiritueller Missbrauch funktioniert und wie er sich auf Betroffene auswirken kann. Das Zeugnis dieser starken, beeindruckenden Frau ist eine Ermutigung für alle Betroffenen und ein nachdrücklicher Appell an alle in der geistlichen Begleitung Tätigen, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein.

 

240 Seiten, gebunden
Birgit Abele, Herder 2024

 

Leseprobe:

https://media.herder.de/leseprobe/978-3-451-39854-4/index.html

22,70 EUR
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