Inklusion und Barrierefreiheit
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Inklusion:
Inklusion ist mehr als Integration. Nicht Menschen mit Beeinträchtigungen müssen sich an vorgegebene Bedingungen anpassen, sondern das Lebensumfeld, also auch die Pfarrgemeinden sollen so gestaltet werden, dass jeder Mensch sich in seiner Eigen- und Einzigartigkeit willkommen fühlt.
Barrierefreiheit in Pfarrgemeinden:
Stufen können für viele Menschen ein schwer überwindbares Hindernis werden. Man denke nur an Menschen mit Rollator, Rollstuhl oder Kinderwägen aber auch für ältere Menschen ohne Hilfsmittel können Stufen zur Gefahr werden.
Eine zu schwere Kirchentür kann nicht nur Kindern zur Barriere werden.
Für manche ist der Weg vom Parkplatz bis zur Kirche zu weit, für andere der gepflasterte Kirchenplatz zu holprig.
Viele haben Schwierigkeiten die kleine Schrift im Gotteslob und auf dem Wochenzettel zu entziffern.
Wenn Kirchen und Pfarrheim nur schwach beleuchtet sind, fühlen sich viele Menschen unsicher.
Nicht jede/r versteht eine komplizierter geratene Predigt.
Wenn ein Mensch im Rollstuhl in der Kirche unabsichtlich im Weg steht, wird er vielleicht nicht noch einmal wiederkommen, auch wenn niemand etwas sagt oder ihm kritische Blicke zuwirft.
Wenn Eltern mit einem geistig behinderten Kind die Blicke anderer auf sich ziehen, weil es manchmal unruhig ist und auch schon mal vor Freude oder Ärger laut schreit, wenn jemand psychisch belastet ist und unter Ängsten leidet, wenn jemand das Gefühl hat, wegen seiner Behinderung ständig angestarrt zu werden.
Vom kleinen zum großen Ziel:
- Auf Barrierefreiheit achten
- Auskunftsfähig werden
- Alternativen aufzeigen können
- Barrierefrei gestalten
Sensibilität:
Menschen, die nicht von Barrieren ge- und behindert werden teil-zu-haben, übersehen leicht das, was andere be-hindert. Über die baulichen Barrieren und über technische Hilfsmittel (z.B. Ringschleifen) hinaus geht es darum, auch die „Barrieren in den Köpfen“ zu erkennen und zu überwinden.
Transparenz und Vernetzung:
Damit sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen gegenseitig unterstützen können, müssen sie voneinander wissen und sich kennen lernen. Auch die Kontakte zwischen Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen und den Pfarrgemeinden müssen verstärkt werden. So wird gegenseitiges Lernen und Verstehen möglich.
Seelsorge soll auch auf Strukturen, auf Lebensbedingungen und gesellschaftliche Rahmenbedingungen Bezug nehmen und Wert und Würde eines jeden Menschen verteidigen. Seelsorge kann vernetzen, Selbsthilfe unterstützen, Kritik an Grenzen und Barrieren üben.
Checkliste für eine umfassende Barrierefreiheit und Inklusion in Pfarrgemeinden