Erfolg für Fußballer aus Österreich beim "Homeless World Cup"
Österreichs Mannschaft mit kickenden Obdachlosen, Flüchtlingen und ehemals Alkohol- oder Drogenabhängigen gewann das Finale um die "Salvation Army Plate" gegen Bulgarien mit 5:2 und holte sich damit den Sieg in Gruppe 2 und den neunten Gesamtrang beim Turnier mit insgesamt 48 Männerteams. Den Weltmeistertitel holte sich bei den Herren die Fußballgroßmacht Brasilien: Titelverteidiger Mexiko wurde im Finale knapp mit 4:3 besiegt, Platz 3 ging an Russland. Dafür gewann Mexiko bei den Frauen mit einem 4:2 Erfolg gegen Chile den WM-Titel, den dritten Platz eroberte Kenia.
Wie berichtet, war den österreichischen Kickern nach dem zweiten Rang in der Vorrunde der Einzug in die obere Hälfte der 48 Teams beim Homeless World Cup (29. August - 5. September 2017) gelungen. Mit einem vierten Rang in der Zwischenrunde hatte sich Österreich dort für die KO-Spiele in der 2. Gruppe qualifiziert, wo die Plätze 9-16 ausgespielt wurden. Dort setzte man sich schließlich gegen Ägypten und Nordirland durch und reüssierte auch im Finale um Platz 9, der mit der "Salvation Army Plate" ausgezeichnet wird - und das nach einem Pausenstand von 2:1 für Gegner Bulgarien.
Große Freude beim Team "Rot-weiß-rot" über Platz 9 beim Homeless World Cup 2017. © Homeless World Cup Österreich
Die acht Spieler des Teams "rot-weiß-rot" kommen aus sozialen Projekten für Alkohol- und Drogensüchtige, zudem sind auch Asylwerber aus Afghanistan und Syrien dabei. Als Teamchef fungierte der frühere Nationalteamspieler Gilbert Prilasnig. Die steirische Caritas ist seit der Turnier-Premiere 2003 in Graz im Rahmen des Europäischen Kulturhauptstadt-Jahres organisatorisch verantwortlich für Österreichs Beitrag zum mittlerweile weltweit etablierten Homeless World Cup. Neben sportlichen Erfolgen kämpfen die Teilnehmer dabei um eine nachhaltige Verbesserung ihrer Lebenssituation.
Homeless World Cup
Seit der Premiere der Veranstaltung 2003 in Graz im Rahmen des Europäischen Kulturhauptstadt-Jahres wird der Cup jährlich ausgespielt. Das österreichische Team konnte seither bereits einen Weltmeister und einen Vizeweltmeistertitel erspielen.
Flankiert wird der World Cup u. a. auch durch weitere Caritas-Initiativen wie etwa die Initiativen "Goal" und "Goal on Tour", bei denen sozial-integrative Fußball-Projekte in ganz Österreich unterstützt werden und ehemalige Spieler des Nationalteams etwa eine Ausbildung zum Fußballtrainer ermöglicht wird.
Unterstützt wird das Turnier auch vom Österreichischen Fußballbund (ÖFB). Für ÖFB-Präsident Leo Windtner ist der HWC ein "Leuchtturmprojekt", das die soziale Dimension des Fußballs weltweit hervorhebe. Der HWC mache sichtbar, "dass Fußball Brücken schlagen und Grenzen überwinden kann über soziale, ethische und religiöse Grenzen hinweg", so Windtner.