Fußball: EURO 2016 gibt Rückenwind für Priester-EM 2017
Ein positives Resümee zur Fußball-Europameisterschaft hat die österreichische Priesternationalmannschaft gezogen. Der Kremser Sportpfarrer Franz Richter und Vertreter der Priester-Elf freut sich über generell spannende Spiele und über das "unkomplizierte und fröhliche Miteinander der Fans" - von Ausnahmen abgesehen, berichtete die Diözese St. Pölten am Montag in einer Aussendung.
Das Niveau habe sich angeglichen, "die Kleinen können heute schon die Großen schlagen", analysierte Richter. Er selbst sei mit seinem Tipp vor der EM der Realität schon recht nahe gekommen - der Priester meinte, Frankreich gewinnt. Bei der Vorab-Umfrage sah übrigens kein Mitglied des Priesterteams Portugal vorne. Aber auch das Abschneiden der österreichischen Mannschaft wurde zu optimistisch gesehen: Alle Priester tippten auf ein Weiterkommen Österreichs ins Achtelfinale, manche sahen Österreich sogar im Finale.
Wichtig ist Richter der sportethische Aspekt. Ihm ist noch ein Wort des früheren Papstes Johannes Paul II. in Erinnerung, der einst zur Meisterelf von AS Roma sagte: "Ihr seid Meister auf dem Spielplatz, versucht auch, Meister des Lebens zu werden." Für den Kremser Sportpfarrer zeigen sich "faszinierende Querverbindungen von Kirche und Sport". Denn wichtige Werte seien: Respekt vor den Leistungen der anderen, Verlieren können und nicht abzuheben in der Stunde des Sieges.
Richter freut sich jedenfalls schon auf die nächsten Weltmeisterschaften und Europameisterschaften - übrigens auch auf die der Priester. Denn im nächsten Frühjahr gibt es wieder eine EM der Priester, wobei der Ort noch nicht fix feststeht, wahrscheinlich wird es aber Kroatien. Bei der Priester-Europameisterschaft 2016 in der Slowakei erreichte Österreich Platz 10.
Sportpfarrer Franz Richter (Mitte) mit niederösterreichischen Priesterkollegen. © Diözese St. Pölten
Sr. Beatrix Mayrhofer: Fußball hat Bildungsauftrag
Für die Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, Sr. Beatrix Mayrhofer, hat Fußball einen Bildungsauftrag. Der Sport fördere Talente und trainiere sowohl Geist als auch Körper. Sport sei eine "wunderbare Möglichkeit" die Begabungen Jugendlicher zu Tage zu fördern, betonte die Ordensfrau in einem Interview in der aktuellen Ausgabe des Magazins "schaufenster.KULTUR.REGION".
Worauf es im Fußball ankommt, "ist auf das Leben umsetzbar", ist die Ordensschwester überzeugt. "Konsequentes Trainieren, fit bleiben und weiterbilden beinhaltet dieser Sport genauso wie Siegen und Verlieren. Es geht auch um klare Regeln, aber trotzdem bleiben viele Freiräume für die Spielgestaltung übrig."
Den Trainer einer Mannschaft vergleicht Mayrhofer mit einem guten Lehrer, den sie daran erkennt, "wie er ein negatives Ergebnis kommuniziert. Erniedrige ich eine Persönlichkeit oder spreche ich Mut zu?" Vorbild könne hier eine Ordensregel sein, die besagt, "dass wir im Scheitern einander zur Seite stehen".
Sr. Beatrix Mayrhofer. © Katrin Bruder