"Fairplay ist für mich selbstverständlich"
Seine sportliche Leidenschaft gilt dem Laufen über längere Strecken, einsamer Trails und unbekannten Städten. Doch auch für das Schwimmen, Radfahren, Bergwandern und diverse Ballsportarten kann er sich begeistern. „Ich mache das, um den eigenen Körper zu ertüchtigen, da ich beruflich viele Besprechungen und Bürotätigkeit zu absolvieren habe. Ein anderer Faktor ist es, den Kopf frei zu bekommen und auf neue Ideen zu kommen. Ein dritter Aspekt ist das Gemeinschaftserlebnis vor allem bei den Teamsportarten“, erklärt Burgstaller. In puncto Teamsport ist Fairplay für ihn selbstverständlich. „Es bringt nichts, dem Erfolg alles unterzuordnen. Wesentlich ist doch, dass alle gesund aus dem Spiel gehen können“, betont er.
Bei diversen Lauf-Wettkämpfen stellt sich der Diözesanmitarbeiter immer wieder selbst auf die Probe. Dabei ist es für ihn nebensächlich, welchen Rang er erzielt. Vielmehr steht das Austesten der eigenen Grenzen im Vordergrund. Zu wissen, wo man gerade steht und ob die selbst gesteckten Ziele erreicht werden können sind für den Leiter der diözesanen Jugendstelle die wohl spannendste Herausforderung. Dass andere Teilnehmer teilweise besser sind als er, stört ihn nicht. „Für den einen Teil kann man selber entsprechende Prioritäten setzen, um besser zu werden, das andere ist Geschenk.“ Eine Niederlage betrachtet er als eine wertvolle Lernerfahrung. Als Bereicherung gelten für ihn auch die zahlreichen Begegnungen mit den verschiedensten Menschen bei langen Läufen. Gerade bei Strecken, wo die Läufer zehn Stunden oder mehr unterwegs sind, schätzt er es, nicht die ganze Zeit alleine laufen zu müssen, sondern sich mit den Mitstreitern ein wenig zu unterhalten. „Da habe ich schon Menschen kennengelernt, die auf ihre Art faszinierend sind“, erzählt Burgstaller.
Glaube als Lebensgrundlage
Vor Wettkämpfen sucht er die Verbindung zu Gott. Mit einem Kreuzzeichen erbittet er ein respektvolles Spiel und einen verletzungsfreien Wettkampf. Generell spielt der Glaube für ihn eine große Rolle. Dieser sei für ihn Lebensgrundlage. „Die Verbindung zu Gott pflege ich bewusst mehrmals täglich. Das kann in einer bewusst gewählten Zeit sein, oder beim Warten beim Bahnsteig – Zeiten um zu danken, was gelungen ist und um den Segen für den weiteren Weg zu bitten.“ Gerade in dichten Zeiten bewegt er in Gedanken kurze Gebetssequenzen. Am Abend beim Zubettgehen den Tag Revue passieren zu lassen und in Dankbarkeit zurückzudenken, wer oder was einem begegnet ist, gehört für ihn einfach dazu. „Die Dinge die uns stolpern lassen, haben den Keim des Wachstums in sich“, sagt Burgstaller. Das bewusste Verarbeiten von Erlebtem gilt für ihn als ein Lernprozess, um aufmerksamer zu sein und sich in Geduld zu üben.
„Nichts kommt von alleine“
Was Glauben und Sport miteinander verbindet, so ist sich Burgstaller sicher, dass „nichts von alleine kommt“. So wie es das regelmäßige Trainieren braucht, um sportlich weiter zu kommen, braucht es eine Regelmäßigkeit im Gebet. Das Ausüben des Glaubens gemeinsam mit anderen Menschen ist für Burgstaller ein wertvolles Gut. Denn „es gibt im Leben wie im Glauben Menschen, die uns etwas tradiert haben, woran wir anknüpfen können. In dem wir uns gegenseitig unsere Erfahrungen zur Verfügung stellen können und uns weiterentwickeln.“
Achtsamkeit, Ausdauer, Konzentration, Kreativität, Hoffnung und Lebensfreude sind für Burgstaller Werte, die sowohl im Sport, als auch im Glaubensleben hilfreich sein können. Gelernt habe er, „dass es weiter gehen kann, solange wir die Hoffnung nicht aufgeben.“ Und: „Dass das Leben und unsere Fähigkeiten ein Geschenk sind.“
(uw)