"Glaube hilft in Situationen, wo der Sport keine Möglichkeit mehr hat"
Mit viel Herzblut und Begeisterung übte Walter Schmuckermair den Faustballsport jahrelang aus. Mittlerweile geht er es etwas ruhiger an und ist als engagierter Faustball-Funktionär tätig. Aktiv spielt er ein- bis zweimal pro Woche Tennis, fährt Rad, wandert, macht Gymnastik und spielt Volleyball. Die positiven Auswirkungen von Sport auf die körperliche und seelische Gesundheit sind für ihn Motivation, Sport zu betreiben. Seine Leidenschaft für Faustball gilt aber nach wie vor als ungebrochen. „Der Faustballsport ist ein sehr fairer Sport, es gibt keinen direkten Körperkontakt mit der gegnerischen Mannschaft, kaum gelbe oder rote Karten, zu vielen Mannschaften und Spielern bestehen gute Beziehungen, auch wenn man bei Wettkämpfen natürlich gewinnen will“, zählt Walter Schmuckermair die für ihn positiven Eigenschaften dieser Sportart auf.
Fairness in allen Lebensbereichen
Sicher ist für ihn, dass Faustball – so wie alle Mannschaftssportarten – den Aufbau sozialer Beziehungen fördert. „Eine Mannschaft ist nur dann erfolgreich, wenn alle Spieler gut harmonieren.“ Generell gilt Faustball neben jeglichen anderen Sportarten für ihn als sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Insbesondere Heranwachsende würden dadurch von Beschäftigungen abgehalten werden, die sich weniger positiv auf die soziale, geistige und körperliche Entwicklung auswirken. Werte wie Fairness, Gemeinschaftsförderung und Lebensfreude sind für ihn die zentralen Aspekte im Sport. Insbesondere der Fairness schreibt Schmuckermair eine tragende Rolle zu, da diese in allen Lebensbereiche wirken sollte.
„Ich bin ein Spielertyp“
In seiner aktiven Zeit als Faustballer galt er als ehrgeiziger Spieler, der auch bei Wettbewerben viel Einsatz zeigte. „Ich bin ein Spielertyp und kann mich am besten motivieren, wenn es um etwas geht, auch wenn es nur das erste Getränk nach dem Spiel ist, das der Sieger vom Besiegten erhält.“ Niederlagen waren jedoch nie ein Problem für ihn – im Gegenteil. Er betrachtet diese als eine gute Schule für das Leben, da man – wie er sagt – nicht immer gewinnen kann.
Als Religions- und Sportlehrer spielt sowohl Sport, als auch Glaube in seinem Leben eine wichtige Rolle. Beide können sich positiv auf das physische und psychische Wohlergehen auswirken und eine Hilfe für das Zusammenleben der Menschen sein. Den Glauben betrachtet er als eine Bereicherung und Hilfe. Obwohl Sport unter anderem aufgrund seines Berufes zu den Hauptsachen zählte, habe er ihn nie ideologisch überfrachtet. Hinsichtlich der Tatsache, dass manche Menschen Sport oftmals als eine Art Religionsersatz sehen, ist sich Schmuckermair sicher, dass der Glaube in seiner transzendenten Dimension wesentlich weiter greift: „Glaube kann auch in Situationen helfen, wo der Sport keine Möglichkeit hat. Letztlich gibt es keinen adäquaten Ersatz für Religion.“
(uw)