Dr. Josef Weidenholzer | Kirchen und Politik in den gesellschaftlichen Gegensätzen
ABSTRACT
Im letzten Jahrzehnt haben sich die Spaltungstendenzen in unserer Gesellschaft drastisch verstärkt. Nicht nur in Österreich. Die Stabilität sichernden Institutionen haben an Akzeptanz verloren. Bisher Unmögliches ist wieder möglich. Die Dreißiger Jahre sind zurück.
So wie damals sind wir mit gewaltigen technologischen und ökonomischen Umbrüchen konfrontiert, die bei vielen Menschen Unsicherheit auslösen und Ängste hervorrufen. Der Appell an die Vernunft reicht oft nicht mehr. Auf dieser Basis entstehen neue Politikmodelle, die den Bestand unserer zivilisatorischen Errungenschaften gefährden.
In einer solchen Situation geht es darum die konstruktiven Kräfte zu sammeln. Die Politik braucht wieder mehr Vernunft, die Bereitschaft zu Pragmatismus und eine gemeinsame Wertebasis. Kirchen und Sozialdemokratie können dabei eine wichtige Rolle spielen, ganz im Gegensatz zu früher.
LEBENSLAUF
Geboren 1950 in St. Florian/Inn. Matura am Stiftsgymnasium Kremsmünster (1968). Studium der Soziologie an der Hochschule für Sozial-und Wirtschaftswissenschaften. Aktiv im VSStÖ. Ab 1973 Assistent am Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte. 1982 Habilitation. Seit 1983 Univ.-Prof. für Gesellschafts- und Sozialpolitik. 1998 bis 2004 Studiendekan der SOWI Fakultät. Lehraufträge an verschiedenen Universitäten in Österreich und Großbritannien.1987 Gründung Museum Arbeitswelt Steyr. 1991 bis 2014 Präsident der Volkshilfe Österreich. 2007 bis 2014 Präsident des europäischen Dachverbandes solidar. 2011- 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments (Innenausschuss, Unterausschuss für Menschenrechte), seit 2015 Vizepräsident der S&D Fraktion.