Superintelligente Systeme und Menschenwürde - Dr. Peter Kirchschläger
Unter Superintelligenz werden Maschinen erfasst, die Menschen in Bereichen der Intelligenz überragen. Da dies bereits heute in verschiedenen Intelligenzbereichen (z. B. Erinnerungsfähigkeit, Umgang mit hohen Datenmengen, …) der Fall ist, lässt sich plausibilisieren, dass sich in der Zukunft weitere Intelligenzbereiche hinzureihen werden.
Beiden Charakteristika von Maschinen – der Fähigkeit zum Selbstlernen und dem Potential zur „Superintelligenz“ – wohnen aus ethischer Sicht sowohl besondere Chancen als auch spezifische Risiken inne. Ethische Orientierung erweist sich als notwendig, um das positive und negative Potential superintelligenter Systeme gezielt nützen und fördern bzw. nachhaltig zu unterbinden sowie meistern zu können. Das theologisch-ethische Kernprinzip Menschenwürde hilft diesbezüglich weiter. Nachdem ein erster Schritt der Bedeutung der Menschenwürde und ihrer Begründung gewidmet ist, steht der zweite Schritt des Vortrags im Zeichen der ethischen Auseinandersetzung mit superintelligenten Systemen, die durch das Kernprinzip der Menschenwürde aller Menschen informiert wird. Im Zuge eines dritten Schrittes wird daran anknüpfend die Frage untersucht, ob Menschen gegenüber superintelligenten Systemen in gewissen Hinsichten einzigartig bleiben. Einige Schlussbemerkungen zu sich daraus ergebenden entscheidungs- und handlungsrelevanten Konsequenzen werden den Vortrag abrunden.