„Ich fühle mich reich beschenkt“
Wann/Wie haben Sie Ihre Berufung gespürt? Gab es ein Berufungserlebnis oder war es ein stilles Reifen? Wie hat sich Ihr Weg in die Gemeinschaft gestaltet?
Ich bin Oberösterreicherin, in Bad Ischl geboren. Bei meinem engagierten Einsatz in der Katholischen Arbeiterjugend OÖ ist meine Jesusbeziehung, damit auch mein Berufungsweg, gewachsen. 1965 bin ich bei Missionarinnen Christi eingetreten, in diesen vielen Jahren und den verschiedenen Einsätzen fühle ich mich reich beschenkt.
Was ist derzeit Ihre Aufgabe in der Gemeinschaft?
1989 konnte ich als Krankenschwester am Aufbau der Hospizbewegung in Österreich mitwirken. Seither ist mir der Einsatz für schwerkrank Sterbende und deren Angehörige ein besonderes Anliegen. So kann ich auch jetzt im Alter noch ehrenamtlich in der Seelsorge, im Krankenhaus der Elisabethinen Linz, tätig sein.
Was beGEISTert Sie an der Spiritualität Ihrer Ordensgemeinschaft?
Wir Missionarinnen Christi leben christuszentriert und missionarisch. Täglich neu richten wir uns aus auf Jesus Christus, dem jede Schwester ihr Leben geweiht hat. Das Leben mit ihm formt uns und prägt unser Beten und Handeln. Unsere Spiritualität entfaltet sich in der persönlichen Verantwortung jeder einzelnen Schwester und wird in Gemeinschaft gelebt. Sie ist ignatianisch inspiriert. Wir wirken in Deutschland, Österreich, Kongo, Südafrika und Brasilien.
Unser Engagement für Glaube und Menschenwürde verwirklichen wir in vielfältigen Aufgaben und Berufsfeldern. Wir wollen Glauben anbieten, Suchende begleiten und Glaubende stärken. Wir wollen einen Beitrag leisten für eine gerechtere, menschlichere Welt, in der die Würde jedes Menschen ernst genommen wird. Auf diese Weise bauen wir gemeinsam mit anderen an Gottes neuer Welt.
Wer ist Ihr/e Lieblingsheilige/r, und warum?
Es gibt mehrere Heilige, die ich sehr mag, aber Jesus Christus hat in allem den Vorrang!
Sr. Annemarie Gamsjäger MC gehört dem Orden der Missionarinnen Christi an und lebt in Linz.