„Ein gutes Beispiel für die Vielfalt der Verkündigung der Frohen Botschaft“
Mein persönlichster Bezug zum hl. Martin stammt aus meiner Kindergartenzeit: Weil ich drei Jahre im Kindergarten war, konnte ich dreimal regulär am Laternenfest teilnehmen. Und weil ich Martin heiße und jüngere Geschwister habe, konnte ich auch im nächsten Jahr noch einmal mit meiner Laterne mit dem Kindergarten mitgehen.
Ansonsten habe ich zu Heiligen – auch zu meinem Namenspatron, dem hl. Martin von Tours – keine recht nahe Beziehung. Mich interessiert an den Heiligen vor allem der geschichtliche Kontext, in dem sie gelebt und gewirkt haben. Heiligenlegenden sowie eine übermäßige Verehrung von Heiligen sind mir schnell einmal suspekt. Meiner Ausbildung zum Diakon und dem Theologische Fernkurs verdanke ich aber eine differenzierte Sicht: Ich darf als einzelner Christ ohne Wenn und Aber einen kritischen Abstand zu den Heiligen haben. Gleichzeitig KANN – und WILL ich auch gerne – Gottes Wort im Leben der Heiligen vernehmen.
Doch zurück zum hl. Martin: Die schöne Legende vom Teilen des Mantels ist ein gutes Beispiel für die Vielfalt der Verkündigung der Frohen Botschaft: Das Handeln des hl. Martin lehrt uns, dass die Frohe Botschaft zuerst im liebevollen Handeln an unseren Mitmenschen besteht. Die Legende lehrt uns, dass Frohe Botschaft durch bildhafte Gleichnisse und Legenden weitererzählt und verstanden werden kann. Und das persönliche Nachdenken sagt mir schließlich: Jetzt bin ich am Zug. Um MEINE Einstellung geht es und um MEIN liebevolles Handeln an meinen Mitmenschen.
Martin Kapplmüller
Diakon in der Pfarre Schwertberg