Freitag 15. November 2024

Franziskus in Rom

Papst Franziskus am Petersplatz. © Jeffrey Bruno/en.wikipedia.org/CC BY-SA 2.0

Papst Franziskus wählte seinen Namen nicht zufällig, obwohl ihm die Idee spontan kam. Mit dem Sonnengesang "Laudato sì" besang Franz von Assisi Gottes Schöpfung. In der gleichnamigen Enzyklika wirbt Papst Franziskus für eine ganzheitliche Ökologie.

Inspiriert durch die Bemerkung eines Freundes sei er auf den Namen Franziskus gekommen. So erzählte es Papst Jorge Mario Bergoglio nach seiner Wahl den Journalisten. Während des Konklaves habe er neben seinem Freund gesessen, dem brasilianischen Kardinal Claudio Hummes: "Als dann die Drittelmehrheit der Stimmen erreicht worden ist, und alle Kardinäle applaudiert haben, hat er mich umarmt und mich aufgefordert, die Armen nicht zu vergessen. In diesem Moment habe ich an Franz von Assisi gedacht, einen Menschen des Friedens, der Armut, der die Schöpfung schützt." [1]

 

Franz von Assisi als Leitbild

 

Auch in seiner Enzyklika Laudato sì nennt Papst Franziskus die Beweggründe für seine Namenswahl: "Ich nahm seinen Namen an als eine Art Leitbild"[2], schreibt er und bezeichnet den Heiligen Franziskus von Assisi als ein schönes Vorbild, "das uns anspornen kann"[3]. Aber der heilige Franz soll für Papst Franziskus nicht nur persönliches Leitbild sein. Wer Laudato sì aufmerksam liest, wird feststellen, dass eine ganzheitliche Ökologie zur Rettung unserer Erde, wie Papst Franziskus sie vorschlägt, alle Punkte umfasst, die Franz von Assisi ausgezeichnet haben – von Freude über Liebe bis Klimaschutz.

 

Patron einer ganzheitlichen Ökologie

 

Schön zusammengefasst ist dies in jener Passage: "Ich glaube, dass Franziskus das Beispiel schlechthin für die Achtsamkeit gegenüber dem Schwachen und für eine froh und authentisch gelebte Ökologie ist. Er ist der heilige Patron all derer, die im Bereich der Ökologie forschen und arbeiten, und er wird auch von vielen Nichtchristen geliebt. Er zeigte eine besondere Aufmerksamkeit gegenüber der Schöpfung Gottes und gegenüber den Ärmsten und Einsamen. Er liebte die Fröhlichkeit und war wegen seines Frohsinns, seiner großzügigen Hingabe und seines weiten Herzens beliebt. Er war ein Mystiker und ein Pilger, der in Einfachheit und in einer wunderbaren Harmonie mit Gott, mit den anderen, mit der Natur und mit sich selbst lebte. An ihm wird man gewahr, bis zu welchem Punkt die Sorge um die Natur, die Gerechtigkeit gegenüber den Armen, das Engagement für die Gesellschaft und der innere Friede untrennbar miteinander verbunden sind."[4]

 

(ma)

 

[1] Neuer Papst erklärt seine Namenswahl, http://orf.at/stories/2172069/2172015/, 13.8.2015, 11:10.

[2] Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.), Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, Nr. 202, Enzyklika LAUDATO SÌ von Papst Franziskus über die Sorge für das gemeinsame Haus, Bonn 2015, S. 13.

[3] Ebd., S. 13.

[4] Ebd., S. 13.

Oft nachgefragt
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Sonnenblume

"Christinnen und Christen sind dazu berufen,

die Erde als Werk Gottes zu beschützen

und dies auch praktisch umzusetzen."

 

(Umweltbischof Dr. Alois Schwarz)

Laudato si' - der Text

Lehre uns,
den Wert von allen Dingen zu entdecken
und voll Bewunderung zu betrachten;
zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind
mit allen Geschöpfen
auf unserem Weg zu deinem unendlichen Licht.

(Papst Franziskus: Enzyklika "Laudato si'", Gebet für unsere Erde)

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Papst Franziskus am Petersplatz. © Jeffrey Bruno/en.wikipedia.org/CC BY-SA 2.0

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