„Der Raum der Stille lädt zum Innehalten ein...”

2002 erfuhr die ehemalige Hauskapelle der katholischen Hochschulgemeinde Linz eine
konzeptionell neue Ausrichtung als interreligiöser „Raum der Stille an der Universität Linz”, umgesetzt durch die Kunstschaffenden Andrea Barth, Andrea Krenn und Peter Kulev. Seither wird der Raum nicht nur für interreligiöse Aktivitäten, sondern auch für temporär künstlerische Interventionen genutzt.
Die in Linz geborene und aufgewachsene Künstlerin Judith.P.Fischer ist sich der Bedeutsamkeit dieses Ortes durchaus bewusst, indem sie erklärt: „Der Raum der Stille lädt Menschen zum Innehalten ein. Gleichgültig ob sie diese innere Gelassenheit durch ein Gebet, eine Andacht oder eine Yogaübung erlangen, der Raum hat eine Funktion, die grundsätzlich nicht als Ausstellungsfläche gewidmet ist. Genau das macht den besonderen Reiz dieses Raumes für mich als Künstlerin aus.”
Die Ausstellung im Raum der Stille zeigt 16 Objekte, von denen es jeweils vier der gleichen Gattung gibt, die wiederum vielseitige Varianten der Anordnung zulassen. Aus allen Elementen ergibt sich eine Bodenfläche von 200x200cm. Dieses Quadrat kann sowohl theologisch als Gebetsteppich interpretiert werden, als auch künstlerisch als mehrteilige variable Raumzeichnung. Dieses Liniensystem – davon ausgehend, dass die Linie die Grundlage jeder künstlerischen Aktivität bildet – betont das Zentrum des optisch und formal reduzierten Baukörpers und lässt dennoch eine unterschiedliche Raumnutzung zu. Die Arbeit soll „Ruhe und Stille” (auch durch das darin angesprochene Element der Wiederholung) thematisieren und zu Interaktion mit den Objekten einladen. Ergänzend zu pattern ist eine dreiteilige Steckskulptur zu sehen, die den Prozess dieser Kombinationsmöglichkeiten bereits veranschaulicht.
Zur Künstlerin:
Judith.P.Fischer, geboren in Linz, Studium bei Wander Bertoni an der Universität für angewandte Kunst in Wien mit Diplom (1991). Anerkennungspreis für bildende Kunst des Landes Niederösterreich (2000). Zahlreiche Aufträge im öffentlichen Raum (2013: Gate in St. Pölten. 2011: Glockenzier für die Pfarre Lichtenberg). Ausstellungen und Projekte in Bludenz , Bregenz, Brüssel, Budapest, Graz, Hannover, Hohenems, Imst, Klagenfurt, Köln, New York, Paris, Peking, Salzburg, Slovenij Gradec, St. Pölten, Wien, Zagreb, Zwettl.
Quellenangabe:
Katholische Hochschulgemeinde Linz: Pressetext zu „kunstzeit 22”. URL: www.khg-linz.at/?page_id=124 [Stand: 06/2014]
(sp)


