Samstag 9. November 2024

30 Jahre PRO ORIENTE Linz: In Spannung zwischen erfolgreicher Ökumene und größter Christenverfolgung

V. l.: Dr. Wolfgang Weidl, Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer, LH a. D. Dr. Josef Pühringer, Dr.in Regina Augustin, Mag. Florian Wegscheider

Die Stiftung PRO ORIENTE Sektion Linz feiert heuer ihr 30-jähriges Bestehen. Bei einer Pressekonferenz am 22. September 2017 im OÖ. Presseclub wurden von Bischof Dr. Manfred Scheuer und VertreterInnen von PRO ORIENTE Aufgaben, Ziele und Arbeitsschwerpunkte der Stiftung vorgestellt.

In den vergangenen 30 Jahren konnte vieles erreicht werden. In Zeiten der Spaltung durch den Eisernen Vorhang hat sich die Sektion für ein Miteinander zwischen den Kirchen des Ostens und des Westens eingesetzt und damit einen ökumenischen Beitrag zur Vereinigung Europas geleistet. Nach der Zeit der Jugoslawien-Kriege wurde PRO ORIENTE von Seiten der Politik gebeten, sich für die Aussöhnung der Ethnien zu engagieren. PRO ORIENTE kommt diesem Auftrag bis heute nach.


Kardinal König hat die Stiftung gegründet mit der Absicht, dass die Katholische Kirche – insbesondere in Österreich – die Kirchen des Ostens, die unter dem Regime des Kommunismus litten, unterstütze. Durch ein verständnisvolles Miteinander konnte ein vertrautes Verhältnis aufgebaut werden, das bis heute mit vielen Ländern besteht. So war PRO ORIENTE auch eine der ersten Organisationen, welche die vom so genannten IS befreiten Gebiete besuchte.


Aufgrund der schwersten Christenverfolgung in der Geschichte hat sich die Sektion Linz zur Aufgabe gemacht, die christlichen Minderheiten in den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens effektiv zu unterstützen.


Gesprächspartner bei der Pressekonferenz waren Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer, LH a. D. Dr. Josef Pühringer (Vorsitzender von PRO ORIENTE Sektion Linz), Dr.in Regina Augustin (Leiterin des Generalsekretariats der Gesamtstiftung PRO ORIENTE), Mag. Florian Wegscheider (Sekretär von PRO ORIENTE Sektion Linz) und Dr. Wolfgang Weidl (Vorsitzender des Finanzausschusses PRO ORIENTE Sektion Linz).

 

Statement von Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer:


Die Katholische Kirche muss mit zwei Lungenflügel atmen und nicht nur mit dem westlichen, daher gehört die Kirchen des Osten wesentlich zur Katholizität. Katholisch eben als im eigentlichen Wortsinn „allumfassend“ verstanden.


PRO ORIENTE hat in den vergangen Jahren viel dazu beigetragen, dass beide Seiten wieder aufeinander zugehen können, besonders dann, wenn die offizielle Kirchenleitung aus welchen Gründen auch immer, nicht miteinander ins Gespräch kommen konnte. Hier ist vor allem die „Wiener Christologische Formel“ zu nennen, die eine Spaltung von rund 1600 Jahren zu überwinden half.


Über die verschiedenen Kontakte von PRO ORIENTE wurde es ermöglicht, dass es zu einem Treffen zwischen dem Patriarchen von Konstantinopel Bartholomeos I. und Bischof Scheuer kam, wie auch mit dem Oberhaupt der Apostolisch-Armenischen Kirche.


Auch aus dem Vatikan ist immer wieder zu vernehmen, dass es mit der Ökumene ohne PRO ORIENTE besonders in Hinblick auf den Osten weit ärmer stehen würde. Besonders der inoffizielle Dialog, der so wichtig für das Voranschreiten der ökumenischen Bemühungen ist, läuft in vermehrter Weise über die Kanäle von PRO ORIENTE. Bischof Scheuer selbst war mit einer Delegation von PRO ORIENTE in diesem Jahr in den vom so genannten IS befreiten Gebieten und hat sich dort einen Überblick über die Situation der Christen im Irak gemacht. Die damit verbundene Initiative von PRO ORIENTE für die verfolgten Christen zieht mittlerweile weitere Initiativen nach sich. Ökumene muss gelebt werden, vor allem durch ein gastfreundschaftliches Miteinander.

 

 

Statement von Dr. Josef Pühringer (Vorsitzender der Sektion Linz):


In der Geschichte hat die Sektion Linz einen wichtigen Beitrag zum europäischen Vereinigungsprozess geleistet. Durch die enge Verbindung zur orthodoxen Kirche in der damaligen Tschechoslowakei gelang es, ein Netzwerk aufzubauen, das bis heute besteht. Dieser Austausch und die damit verbundene Unterstützung haben zu einer neuen Identität nach der Zeit des Kommunismus verholfen.


In der heutigen Zeit konzentriert sich die Sektion verstärkt auf die Öffentlichkeitsarbeit. Durch Symposien, Besuchen usw. soll ein breiteres Publikum für die Herausforderungen und Probleme, aber auch Schätze der Kirchen des Ostens sensibilisiert werden.  


Vor allem in Zeiten der größten Christenverfolgung werden gezielt weitere Kooperationen gesucht, die auf dieses Thema aufmerksam machen wollen. Auch die Sektion Linz forciert dies mit ihrem weltweit einzigartigen Know-how.


Für Oberösterreich ist eine Ausweitung der Interessentenkartei angedacht, wodurch gezielt zu verschiedenen Veranstaltungen eingeladen wird.

 

 

Statement von Mag. Florian Wegscheider (Sekretär der Sektion Linz):


Mit der Jubiläumsveranstaltung zu 30 Jahre PRO ORIENTE Linz am 19. Oktober 2017 zum Thema „Libanon. Im Spannungsfeld der Flüchtlingskrise“ möchte die Sektion Linz einen weiteren Beitrag zur Behebung der komplizierten Situation der Verfolgung und Ökumene leisten. Mit hochkarätigen Referenten soll die Lage vor Ort einem breiten Publikum nähergebracht werden. Der Libanon ist in zwei Bereichen für PRO ORIENTE und die Ökumene einzigartig. Auf der einen Seite werden die politischen Ämter paritätisch unter den Religionsgemeinschaften vergeben, damit es zu keinen religiös motivierten Feindseligkeiten kommen kann. Auf der anderen Seite nimmt der Libanon prozentuell zur Gesamtbevölkerung weltweit die meisten Flüchtlinge auf. Die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen werden beim Symposium durch Experten analysiert und gedeutet.

 

www.pro-oriente.at/linz

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)

 

Presseunterlage gesamt zum Download (doc / PDF)

 

Pressefoto zum Download: (c) KirchenZeitung / Josef Wallner (honorarfrei)

V. l.: Dr. Wolfgang Weidl, Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer, LH a. D. Dr. Josef Pühringer, Dr.in Regina Augustin, Mag. Florian Wegscheider

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