Sonntag 9. März 2025

Ökumenischer Gottesdienst in Enns-St. Laurenz

Vertreter:innen von zehn christlichen Kirchen in Oberösterreich feierten am 21. Jänner 2025 anlässlich der internationalen Gebetswoche für die Einheit der Christ:innen einen gemeinsamen Gottesdienst in der Basilika Enns-St. Laurenz. 

Den vom Forum der christlichen Kirchen in Oberösterreich getragenen Gottesdienst feierten Repräsentant:innen von zehn christlichen Kirchen mit: Vertreten waren von der gastgebenden römisch-katholischen Kirche der Leiter der Pfarre Enns-St. Laurenz Pfarrassistent Harald Prinz, Pastoralassistentin Eva-Maria Hinterplattner, Ökumene-Referentin Gudrun Becker und Bischof Manfred Scheuer, von der Evangelisch-reformierten Pfarrgemeinde Pfarrer Richard Schreiber, von der Altkatholischen Kirche Vikarin Elisabeth Steinegger und Pfarrvikar Klaus Schwarzgruber, von der Baptistengemeinde Linz Pastor Alexander Strecker, von der Serbisch-orthodoxen Kirche Priester Nemanja Micic, von der Evangelischen Kirche A. B. Superintendent Gerold Lehner, Pfarrer Gernot Mischitz und Pfarrer Hannes Eipeldauer, von der Evangelisch-methodistischen Kirche Pastor Martin Obermeir-Siegrist, von der Rumänisch-orthodoxen Kirche Pfarrer Sorin Bugner sowie von der Neuapostolischen Kirche (Gastmitglied) Bezirksältester Hans-Jürgen Brunner.

 

© Diözese Linz / Christoph Huemer

 

 

Erinnerung an das Konzil von Nicäa: Gott an unserer Seite


Der ökumenische Gottesdienst stand unter dem Motto „Glauben. Bezeugen. GEMEINSAM“. Zu Beginn des Gottesdienstes begrüßte Pfarrleiter Harald Prinz von der gastgebenden römisch-katholischen Pfarre Enns-St. Laurenz alle Mitfeiernden und verwies auf das Konzil von Nicäa, dessen 1700. Jahrestag in diesem Jahr begangen wird: Konzilien sollten den Menschen christlichen Glaubens immer wieder vor Augen führen, was der Kern und Inhalt ihres Glaubens sei, und eine Einladung und Aufforderung sein, sich zu diesem Glauben auch zu bekennen, betonte Prinz.

 

Zu Beginn des Gottesdienstes begrüßte Pfarrassistent Harald Prinz von der gastgebenden römisch-katholischen Pfarre Enns-St. Laurenz alle Mitfeiernden. / © Diözese Linz / Christoph Huemer


Die Basilika Enns-St. Laurenz, in der der ökumenische Gottesdienst gefeiert wurde, ist die Memorialkirche – die Gedächtniskirche – der Märtyrerinnen und Märtyrer von Lorch und des heiligen Florian. „In unserem Altar bewahren wir deren Reliquien und ehren so ihr Bekennertum am Anfang des 4. Jahrhunderts wenige Jahre vor der Konstantinischen Wende und dem Konzil von Nicäa. Im großen Lauriacum der damaligen Zeit waren diese Christinnen und Christen nur eine Minderheit, eine wahrscheinlich wirklich kleine Gruppe. Aber sie wussten Gott an ihrer Seite. Und das machte sie stark“, erklärte Prinz. Und weiter: „Auch wir dürfen überzeugt sein, dass Gott da ist, wenn wir unseren Glauben feiern: Er ist mitten unter uns.“

 

 

Bekenntnis zu Christus als Grund zur Freude


Superintendent Gerold Lehner von der Evangelischen Kirche A. B. nahm in seiner Predigt Bezug auf das Evangelium. Die Stelle aus dem Johannesevangelium beschreibt, wie Jesus als Auferstandener seinen Jüngern erscheint und Thomas nach der Berührung der Wundmale Jesu ein Bekenntnis zu ihm ablegt: „Mein Herr und mein Gott!“ Lehner betonte, der Fokus dieser Erzählung liege nicht beim Zweifel, sondern beim Glauben und beim Bekenntnis zu Jesus Christus. Auch die Märtyrer von Lauriacum habe ihr Bekenntnis ins Gefängnis gebracht und sie schließlich das Leben gekostet. Um ein Bekenntnis sei es ebenso beim Konzil von Nicäa gegangen, dessen 1700. Jahrestag die Christ:innen in diesem Jahr feierten und das das erste ökumenische Konzil gewesen sei: um das Bekenntnis zu Jesus Christus, der eines Wesens mit dem Vater sei.

 

Superintendent Gerold Lehner von der Evangelischen Kirche A. B. bei seiner Predigt. / © Diözese Linz / Christoph Huemer


Sich zu etwas zu bekennen, scheine heute fast „aus der Zeit gefallen“, so Lehner. Oder es werde individualisiert in dem Sinne, dass man sich das herausnehme, was einem zusage, und anderes weglasse. Das christliche Bekenntnis sei „ein Bekenntnis zu dem dreieinen Gott, ein Bekenntnis zu Christus. Das Christentum besteht nicht in Werten, sondern in dem Glauben an Christus. Wenn ich es zuspitzen sollte, würde ich sagen: Wir glauben nicht an die Liebe, aber wir glauben an den, der uns mit seinem Leben gezeigt hat, was Liebe ist.“
Jedes Bekenntnis sei auch Gotteslob, so Lehner weiter. „Wir sprechen das Credo, das Glaubensbekenntnis meist mit großem Ernst. Aber eigentlich ist uns alles, was wir hier sprechen und bekennen, Grund zur Freude. Mit jedem Bekenntnis, das wir sprechen, öffnen und betrachten wir den Gabenkorb, der uns gegeben ist, tauchen wir ein in die Quelle, die uns gegeben ist, öffnet sich unser Herz und spricht: Mein Herr und mein Gott!“

 

 

Gemeinsamer Glaube


Mit Kerzen in den Händen, die an der Osterkerze entzündet wurden, beteten die Vertreter:innen der verschiedenen Kirchen gemeinsam mit allen Mitfeiernden das Glaubenskenntnis des Konzils von Nicäa, das bis heute den Glauben der Christenheit prägt. Am Ende des Gottesdienstes waren alle eingeladen, mit einer brennenden Kerze gemeinsam hinauszugehen und das Licht des Glaubens weiterzutragen. So bildeten die Mitfeiernden ein Lichtermeer und zogen gemeinsam zum Pfarrheim, in dem ökumenischer Austausch, Freundschaft und gemeinsames Essen gepflegt und vertieft wurden.

 

Den vom Forum der christlichen Kirchen in Oberösterreich getragenen Gottesdienst feierten Repräsentant:innen von zehn christlichen Kirchen mit.

Den vom Forum der christlichen Kirchen in Oberösterreich getragenen Gottesdienst feierten Repräsentant:innen von zehn christlichen Kirchen mit. / © Diözese Linz / Christoph Huemer

 

Spenden zur Betreuung und Reintegration von missbrauchten Kindern in Kenia


Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich schlägt jedes Jahr Projekte vor, denen die „ökumenische Kollekte“ in der Gebetswoche für die Einheit der Christen zugutekommt. Heuer wird u. a. für die Fortführung eines Programms zur Betreuung und Reintegration von missbrauchten Kindern in Kenia gesammelt.
Kinderprostitution und der sexuelle Missbrauch von Kindern sind zwei große Herausforderungen, denen sich Mombasa als boomende Hafenstadt und großes Touristenzentrum stellen muss. Negative Auswirkungen dieser Entwicklung betreffen in erster Linie die Schwächsten: Immer wieder werden Kinder missbraucht, misshandelt oder zur Prostitution gezwungen. Deshalb wurde das Zentrum „Mahali Pa Usalama“ („Sicherer Platz“) 2008 von der Erzdiözese Mombasa gegründet, um in einem geschützten Raum den betroffenen Kindern Beratung und Therapie anbieten zu können.


Spendenkonto Österreich:
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich
IBAN: AT87 3200 0000 0747 9157
BIC: RLNWATWW
Raiffeisenlandesbank NÖ/Wien Stichwort: „Gebetswoche, Projekt 1“

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

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