Christi Himmelfahrt
Christi Himmelfahrt: Bedeutung und Geschichte des Festes
Die Himmelfahrt des auferstandenen Jesus hat im Lukasevangelium und in der Apostelgeschichte ihr biblisches Fundament. Die Entrückung Jesu in den Himmel wird dabei anschaulich geschildert: Jesus wird vor den Augen der Jünger in den Himmel emporgehoben und von einer Wolke den Blicken entzogen. Die Wolke am Himmel drückt in der Erzählung die Anwesenheit Gottes aus. Theologisch ist die Erzählung als Illustration der Erkenntnis zu verstehen, dass Jesus nach seiner Auferweckung ganz und unmittelbar bei Gott ist. Um zu verstehen, was mit Himmel gemeint ist, hilft die englische Sprache: „Sky“ bedeutet der äußere Himmel der Natur. „Heaven“ meint den inneren, spirituellen Himmel aller Wirklichkeit – auf diesen Himmel bezieht sich das Fest „Christi Himmelfahrt“. Der Himmel ist theologisch gesprochen Gott selber.
Christi Himmelfahrt wurde erst ab dem 4. Jahrhundert als eigenständiges Fest 40 Tage nach Ostern gefeiert. Davor wurde die Himmelfahrt des auferstandenen Jesus zu Pfingsten mitgefeiert. Die Zahl der 40 Tage hat eine besondere Bedeutung. Die Zahl 40 kommt in der Bibel oft vor (Israeliten wandern 40 Tage in der Wüste, 40 Tage Versuchung Jesu in der Wüste) und bedeutet die Zwischenzeit vor einem Neubeginn.
Christi Himmelfahrt als das Fest des Loslassens
Silvia Habringer-Hagleitner, Professorin für Religionspädagogik an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz, erklärt das Fest Christi Himmelfahrt folgendermaßen: „Man könnte Christi Himmelfahrt als das Fest des Loslassens bezeichnen. Jesus wurde gekreuzigt, er ist auferstanden, und nun begreifen seine Jüngerinnen und Jünger, dass es einen Neuanfang braucht: Jesus wird vor den Augen seiner Freunde ‚emporgehoben‘, heißt es in der Bibel, dann ‚ihren Blicken entzogen‘. Es ist der Moment, wo die Freunde Jesu aus ihrer Trauer herausfinden in jene Rolle, die Jesus ihnen überantwortet. ‚Ihr werdet meine Zeugen sein‘, sagt er. Also: Ich habe euch alles gesagt und gezeigt, und jetzt seid ihr dran, jetzt kommt es auf euch an! Das ist ein zentrales Momentum im Christentum, denn Jesus macht deutlich, dass er kein ‚Guru‘ ist, dessen Lehre allein an ihm hängt und mit dessen Tod alles vorbei ist. Nein, die Anhänger Jesu sollen in die Welt bringen, was sie an ihm beeindruckt hat, was sie mit seinem körperlichen Verschwinden in der Welt vermissen – seine Zärtlichkeit, seine Nähe zu den Schwachen, seinen Mut gegenüber den Mächtigen, den Glauben an eine Grenzen sprengende Liebe. Und mit diesem Auftrag verabschiedet sich der irdische Jesus ‚endgültig‘ von seinen Freundinnen und Freunden.“
Christi Himmelfahrt – Kindern erklärt
Vom Team Kinder / Katholische Jungschar der Diözese Linz stammt die folgende Erklärung des Festes Christi Himmelfahrt für Kinder:
„Jesus lebt! Er ist auferstanden.“ Das erzählen die Frauen am Ostermorgen. Jesus zeigt den Jüngern und Jüngerinnen, dass er lebt und dass er immer bei ihnen sein wird – auch wenn er bei seinem Vater im Himmel sein wird.
Zu Christi Himmelfahrt feiern wir, dass Jesus 40 Tage nach seiner Auferstehung in den Himmel aufgenommen wird. Ab jetzt erscheint er den Jüngerinnen und Jüngern nicht mehr, er ist aber trotzdem mitten unter ihnen, wenn sie von Jesus erzählen und nach seinen Worten leben. Der Heilige Geist hilft ihnen dabei – aber der kommt dann zu Pfingsten …
Und: Jesus ist auch mitten unter uns, wenn wir miteinander feiern, das Brot teilen, an ihn denken, von ihm hören und weitererzählen.
Wie diese „Himmelfahrt“ genau passiert ist, wissen wir nicht. Rakete oder Flugzeug können wir ausschließen (die hat es außerdem damals noch gar nicht gegeben). In der Apostelgeschichte (1,9) wird erzählt, dass eine Wolke Jesus aufnahm. Lukas (24,51) berichtet, dass Jesus in den Himmel emporgehoben wurde.
Himmel – was und wo ist der für dich?
Der Himmel ist „das blaue Ding“ über der Erde – dort, wo die Sonne herunterlacht und die Wolken ziehen. Für Christinnen und Christen bedeutet „Himmel“ auch noch etwas anderes: Es ist der Ort, an dem Gott ist. So ist der Himmel auch ein bisschen in dir!
Ein Video zum Thema „Christi Himmelfahrt für Kinder erklärt“ findet sich auf der Christi-Himmelfahrt-Website.
Christi Himmelfahrt im Linzer Mariendom
Im Linzer Mariendom feiert um 10.00 Uhr Dompfarrer Maximilian Strasser mit der Gemeinde den Festgottesdienst zu Christi Himmelfahrt. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von Solist:innen der Dommusik und dem Blockflötenconsort Element of Prime unter der Leitung von Domkapellmeister Andreas Peterl mit der Missa Christus Ascendens in altum von Tomás Luis da Vittoria (~1548-1611). An der Orgel musiziert Dommusikassistent Gerhard Raab.
Christi-Himmelfahrts-Darstellungen in oö. Kirchen
Wenn auch keine der oberösterreichischen Pfarren ihr Patrozinium zu Christi Himmelfahrt feiert, finden sich doch in etlichen oberösterreichischen Pfarrkirchen Darstellungen von der Himmelfahrt Christi. So gibt es etwa ein Buntfenster in der Pfarrkirche Schwanenstadt (um 1905), ein Gemälde Öl/Leinwand in der Pfarrkirche Schiedlberg (um 1800), eine Deckenmalerei in der Kalvarienbergkirche Neumarkt im Hausruckkreis (Mitte 18. Jahrhundert), ein ehemaliges Wechselbild in der Pfarrkirche Enns-St. Marien, ein Gemälde im Presbyterium der Pfarrkirche Gaspoltshofen, ein Gemälde am linken Seitenaltar in der Pfarrkirche Bad Hall, eine Deckenmalerei in der Pfarrkirche Aspach sowie weitere Buntfenster u. a. in den Pfarrkirchen Bad Schallerbach, Pram, Wendling und Eferding.
Erstkommunion: Kinder feiern die Gemeinschaft mit Gott
An einem Sonntag zwischen Ostern und Pfingsten bzw. am Fest Christi Himmelfahrt empfangen viele Kinder zum ersten Mal die heilige Kommunion. „Beim Fest der (Erst-)Kommunion geht es um communio – um Gemeinschaft. Um Gemeinschaft untereinander, in der Vorbereitungsgruppe, in der Familie, in der Kirche als Glaubensgemeinschaft – letztlich geht es immer um die Gemeinschaft mit Gott. Eine besonders verbindende Alltagshandlung ist das gemeinsame Essen. Im gemeinsamen Erinnern und dem Teilen des ‚etwas anderen Essens‘, des heiligen Brotes, wie wir es in der Eucharistiefeier tun, vertiefen die Buben und Mädchen ihre Gemeinschaft, ihre Freundschaft mit Jesus Christus“, sagt Michaela Druckenthaner, Referentin für Kinderpastoral, Team Kinder / Katholische Jungschar der Diözese Linz. „Wichtig ist uns, dass die Kinder in der Gemeinde ernst und wichtig genommen werden – es ist ihr Fest, ihr Tag. Aber auch über dieses Fest hinaus sind die Kinder Gegenwart und Zukunft einer jeden Pfarre. Wir dürfen die Mädchen und Buben auch weiter auf ihrem Weg in der Kirche begleiten – durch Kinderliturgie, in der Jungschargruppe oder als Ministrant:innen. Wir können uns von den Mädchen und Buben anstecken lassen und von ihnen lernen – von ihrer Begeisterungsfähigkeit, von ihrer Offenheit, von ihrem Gespür für das Religiöse.“
Presseunterlagen zum Download
Pressemitteilung zum Download (doc) (PDF)
Fotos: honorarfrei (Fotocredit siehe jeweiliges Foto)
Foto 1: Buntfenster in der Pfarrkirche Schwanenstadt. © FB Kunst & Kultur/Judith Wimmer
Foto 2: Gemälde Öl/Leinwand in der Pfarrkirche Schiedlberg. © Andreas Hofinger
Foto 3: Deckenmalerei in der Kalvarienbergkirche Neumarkt im Hausruckkreis. © FB Kunst & Kultur/Judith Wimmer