Seelsorgeteam-Jahrestreffen in Puchberg
Ob Gottesdienste, Andachten oder kirchliche Hochfeste – Musik gilt als unverzichtbarer Bestandteil in der Liturgie. Beim Seelsorgeteam-Jahrestreffen im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels spürten rund 250 Seelsorgeteam-Verantwortliche und KirchenmusikerInnen der Diözese Linz der „gemeinschaftsbildenden Kraft der Musik“ nach. Gemeinsam musizieren und singen, neue Lieder erlernen und nützliche Tipps für die musikalische Gestaltung von Gottesdiensten erfahren: Das war das Ziel dieses Jahrestreffens. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Referat Kirchenmusik und der Abteilung Pfarrgemeinde und Spiritualität der Diözese Linz statt.
Im Referats-Teil vermittelten die beiden KirchenmusikreferentInnen MMag. Andreas Peterl und MMag.a Marina Ragger den TeilnehmerInnen Wissenswertes rund um das Thema Musik in der Liturgie. Der Gottesdienstablauf diente dabei als Leitfaden. Die ReferentInnen erläuterten die Bedeutungen und Funktionen von Gesängen und die sinnvolle Einbettung von Liedern in den Gottesdienst. Zwischen den theoretischen Impulsen wurden Lieder aus dem Gotteslob oder Stefanie Poxruckers Komposition „Frischer Wind“ mit den TeilnehmerInnen geübt.
Musik verbindet
„Musik schlägt eine Brücke zu uns selbst und zu anderen“, hob Andreas Peterl den gemeinschaftsbildenden Aspekt von Musik hervor. Dass gemeinsames Singen verbindet, steht auch für Marina Ragger fest. Ihr ist es ein besonderes Anliegen, Kinder und Jugendliche beim Singen im Gottesdienst miteinzubeziehen. Sie führte unter anderem aus, wie junge und ältere Menschen generationsübergreifend singen können.
Anschließend standen sieben Workshops zur Auswahl, in denen die TeilnehmerInnen weiterführende Inhalte vertiefen konnten, wie zum Beispiel Andachten mit Musikvideos gestalten, Liedpredigten erstellen sowie Informationen rund um Orgeln und Glocken.
Am Ende des Treffens wurde die „Wander-Ikone“ der Seelsorgeteams symbolisch an das Team der Pfarre Linz-St. Margarethen überreicht, die diese dann an die anderen Seelsorgeteam-Pfarren im Zentralraum weitergeben wird. Seit dem Jahr 2014 wird diese Ikone mit der Darstellung „Zu Gast bei Abraham und Sara“ als sichtbares Zeichen der Gastfreundschaft innerhalb der Seelsorgeteams weitergereicht.
Seelsorgeteams in der Praxis
Seit 18 Jahren gibt es Seelsorgeteams in der Diözese Linz, in denen Ehrenamtliche Beteiligung an der Leitungsverantwortung haben. Entstanden ist dieses Modell aus dem Wunsch kleiner Pfarren heraus, auch ohne eigenen Pfarrer eine eigenständige Gemeinde zu bleiben. Die Diözese Linz schuf die nötige kirchenrechtliche Basis mit einer Rahmenordnung. Alle Seelsorgeteams trägt das Bewusstsein der Taufberufung: Durch die Taufe ist jede/r ChristIn von Gott selbst berufen, an der Kirche mitzubauen.
Die Entscheidung, ob dieses Modell in der Pfarre eingeführt werden soll, trifft derzeit noch der jeweilige Pfarrgemeinderat (PGR), der auch die dafür geeigneten Personen aus der Pfarrgemeinde auswählt und bestätigt. In einer Ausbildung erhalten die Seelsorgeteam-Mitglieder das nötige Rüstzeug für ihre Leitungsaufgabe. Nach Abschluss der Ausbildung werden die Seelsorgeteams im Rahmen eines Sonntagsgottesdienstes beauftragt und gesendet. Einmal im Jahr findet ein Vernetzungstreffen aller Seelsorgeteam-Mitglieder der Diözese Linz statt. Das nächste Seelsorgeteam-Jahrestreffen findet voraussichtlich am 5. Februar 2021 statt.
Inzwischen sind in 51 von 486 oberösterreichischen Pfarren Seelsorgeteams aktiv und gewährleisten Glaubensleben und Seelsorge am Ort. Dazu werden aktuell in 15 Pfarrgemeinden neue Teams ausgebildet. Rund 120 Ehrenamtliche übernehmen damit mehr Verantwortung in ihren Pfarrgemeinden. Ein Team besteht meist aus vier bis acht Personen. Es umfasst neben dem zuständigen Priester Frauen und Männer, die gemeinsam die Gemeindeleitung wahrnehmen. Mitglieder eines Seelsorgeteams übernehmen in der Regel die Verantwortung für eine der Grundfunktionen von Kirche: Diakonia (Dienst am Menschen in Nächstenliebe und Solidarität), Liturgie (Feier des Glaubens und Entfaltung christlicher Spiritualität), Verkündigung (Gespräch über den Glauben) und Koinonia (Erfahrung von Gemeinschaft). Dazu sind derzeit auch noch die PGR- Obleute und Obleute der Fachausschüsse Finanzen Teil des Teams.
Seelsorgeteams als Vorzeige-Modell
Längst sind die Seelsorgeteams der Diözese Linz ein „Vorzeige-Modell“. MitarbeiterInnen anderer Diözesen und Bistümer (etwa Innsbruck, Graz, Fulda, Magdeburg, Hildesheim, Osnabrück) holen sich hier Informationen und Tipps und profitieren so vom langjährigen Erfahrungsschatz der Katholischen Kirche in Oberösterreich in diesem Bereich.
Wie sehr sich das Modell bewährt hat, zeigt sich darin, dass beim Zukunftsweg der Katholischen Kirche in Oberösterreich vorgesehen ist, dass künftig in allen 486 Pfarrgemeinden in der Diözese ein Seelsorgeteam die Leitungsverantwortung übernimmt. Damit beschreitet man konsequent den Weg der gemeinsamen Leitung von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen auf Augenhöhe weiter, wie sie bisher in den Seelsorgeteam-Pfarren vorgelebt wurde.
Mehr zu den Seelsorgeteams und zum Zukunftsweg:
www.dioezese-linz.at/seelsorgeteam
www.dioezese-linz.at/zukunftsweg
Presseunterlagen zum Download
Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)
Fotos: © Diözese Linz / Waselmayr (honorarfrei)
Foto 1: Mag. Bruno Fröhlich und Mag. Reinhard Wimmer (r.) von der Abteilung Pfarrgemeinde und Spiritualität der Diözese Linz führten durch das Programm.
Foto 2: Aktionsgesang oder Begleitgesang? Kirchenmusikreferent MMag. Andreas Peterl erklärt den Unterschied.
Foto 3: MMag.a Marina Ragger, Referentin im Kirchenmusikreferat, spricht über Singen mit Kindern und Jugendlichen im Gottesdienst.
Foto 4: Auch Choreografien wurden beim gemeinsamen Singen mit eingebunden.
Foto 5: Auch Bischofsvikar für pastorale Aufgaben Wilhelm Vieböck (1. Reihe re) war beim Jahrestreffen mit dabei.
Foto 6: MMag. Andreas Peterl und MMag.a Marina Ragger luden zum Mitsingen ein.
Foto 7: Gemeinsam wurden Lieder aus dem Gotteslob gesungen.