Das Zeichen des Karabiners
Der KARABINER ist das Symbol der Männerbewegung für die heutige Bergmesse. Der Karabiner ist wichtig beim VORSTIEG und NACHSTIEG. Damit ist die bestmögliche Sicherung für 2 Kletterer gemeint, die durch ein Seil im steilen und riskanten Fels verbunden sind.
Konkret:
Einer klettert voraus und befestigt in regelmäßigen Abständen Haltegriffe im Fels. Das erfordert Kraft, Mut, Geschicklichkeit, Gespür.
Der zweite hat es relativ leicht. Auf einer bereits gesicherten Route kommt er gut voran.
Einzige Bedingung:
VERTRAUEN zum Vordermann, zum Vorsteiger. Hoffentlich hat der die Karabiner im Fels gut fixiert.
Sich abwechseln beim Vorstieg und Nachstieg ist eine Sache der Fairness und Weitsicht.
Der Vordermann würde sonst bald überanstrengt und kraftlos, was im Berg lebensgefährlich sein kann. Der Hintermann dagegen würde ständig auf Kosten des anderen leben.
Vergleich im Alltag:
1. Ehe: gleiche Partner, die sich abwechseln beim Verantwortung übernehmen.
2. Eltern/Kinder: schrittweise Verantwortung übertragen
3. Jugendliche mit Führerschein: die Mitfahrer müssen sich auf den Chauffeur verlassen können.
4. Jede Gruppe, jeder Verein braucht mutige Vorsteiger, die den anderen einen guten, sicheren Weg vorgeben. Es ist schlimm, wenn die Schwächer- en verführt werden von den Stärkeren. Z.B.: Wenn eine Gaudi immer gepaart sein muss mit Drogen als Stimmungsmacher.
5. Politiker, die ein Vorbild sein sollten in der Gesellschaft für zahlreiche verunsicherte Menschen, die eine Lebensorientierung brauchen. Politiker, die Angst nehmen können und Vertrauen wachsen lassen.
6. Zweifellos war Hans Innerlohinger ( Hinweis: Innerlohinger war in dieser Pfarre engagierter Seelsorger) ein Vorsteiger mit Weitblick. Sicherlich haben viele unter uns von ihm profitiert und den Mut gefunden sich selber eine Meinung zu bilden.
Fragen für eine „Gewissenserforschung“:
Bin ich mehr ein Vorsteiger oder ein Nachsteiger? Kenne ich meine Grenzen, meine Kraftreserven? Habe ich Vertrauen zu anderen, damit ich auch mal verschnaufen kann? Oder muss ich alles selber er- ledigen? Übernehme ich Verantwortung für andere?
Aus der Pfarre Pucking, 2003