Von Kloster zu Kloster...
Für orthodoxe Christen, genauer gesagt männliche orthodoxe Christen, ist eine Pilgerwanderung am Heiligen Berg Athos eine ganz besondere Erfahrung. In der autonomen Mönchsrepublik, die Frauen keinen Zutritt gewährt, wird von Kloster zu Kloster gewandert.
Teils auf Wegen die es seit über 1.000 Jahren gibt. Am Ende jeder Tagesetappe wird man in einem der 20 Klöster auf der Halbinsel als Gast aufgenommen. Das Abendessen ist dann Teil der abendlichen Liturgie.
Einige Männer der KMB Traun konnten diese Pilgererfahrung am Berg Athos bereits selbst machen und haben kurzerhand beschlossen, diese Idee der Pilgerwanderung auf Oberösterreich zu übertragen. Also von Kloster zu Kloster wandern, um dann dort mit den Mönchen zu beten.
Sieben Männer der KMB-Traun machten sich also auf den Weg. Die erste Etappe ging von Traun nach St. Florian ins Augustiner Chorherrenstift, wo die Gruppe von Ferdinand Reisinger herzlich empfangen wurde. Nach Vesper und Lesehore in der Klausur ging es zum Abendessen. Eine nächtliche Stiftsführung in die Krypta bildete einen beeindruckenden Tagesabschluss.
Nach der gemeinsamen Laudes im Oratorium, der Frühmesse und einem stärkenden Frühstück, lautete das nächste Ziel Kremsmünster. Die längste der drei Tagesetappen. Ausreichend Zeit um mit den Mitpilgern gute Gespräche zu führen oder im Rhythmus der Schritte und des Atems zu meditieren. Für die Vesper in der Kapelle des Stiftes kam die Pilgergruppe allerdings etwas zu spät im Kloster an. Am Berg Athos hätte eine solche Verspätung bedeuten können, dass man vor verschlossenen Klostertüren steht. Im Stift Kremsmünster jedoch nicht, sondern ein gutes Abendessen war der Lohn für die lange Wanderung. Ein gemütliches Gespräch mit Gastmeister P. Franz Ackerl bot dann gute Einblicke in das klösterliche Leben im Benediktinerstift Kremsmünster.
Am Sonntag wurde dann vor dem Frühstück die Laudes mit den Mönchen gebetet und anschließend die Sonntagsmesse gefeiert.
Die letzte Etappe führte die Pilgergruppe von Kremsmünster schließlich ins Zisterzienserstift Schlierbach. Landschaftlich der schönste Teil der Klösterwanderung und auch wenn für den letzten Anstieg die letzten Kräfte mobilisiert werden mussten, der Ausblick über das Obere Kremstal entschädigte für die Mühen. Mit einer Käseverkostung der Stiftskäserei wurde dann ein kulinarischer Schlusspunkt für die Klösterwanderung gesetzt.
(mk)