Was man vor dem Pilgern lesen sollte...
Michael Rosenberger: Wege, die bewegen. Eine kleine Theologie der Wallfahrt
Wallfahren erlebt einen Boom. Und doch gibt es bislang keine Theologie der Wallfahrt.
Dieses Reflexionsdefizit steht im Kontrast zu dem Potenzial, das gerade die Wallfahrt für theologisches Nachdenken besäße. Denn von ihrer enormen existenziellen Dichte, Ganzheitlichkeit, Schöpfungsnähe und zeitlichen Erstreckung her betrachtet stellt sie einen herausragenden Ort liturgischen Feierns und damit einen vorzüglichen Ort theologischen Nachdenkens dar.
Genau hier setzt die Abhandlung an: Sie stellt die Frage, was uns das Pilgern im Horizont des christlichen Glaubens über den existenziellen Selbstvollzug des Menschen sagt, um hieraus spirituelle Grundhaltungen wie liturgische und pastorale Konsequenzen abzuleiten.
Markus Schlagnitweit: Boden unter den Füßen
Die Gedanken dieses Buches – theologische „Kurzprosa“ – wurden ausschließlich im Freien und bei freier Bewegung geboren: Denn seit 30 Jahren bewegt sich und reist Markus Schlagnitweit – Priester und Sozial- und Wirtschaftsethiker – am liebsten zu Fuß, durchwandert auf Tausenden von Kilometern ganze Länder, besteigt hohe Berge, findet Wege abseits ausgetretener Pfade. Das hinterlässt Spuren: Gehen ist für Markus Schlagnitweit nicht nur die aufrichtigste und intensivste Weise, sich seinen Reisezielen zu nähern und den dort lebenden Menschen zu begegnen. Die Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse, mit denen er dabei beschenkt wird, haben auch seinen Glauben und sein theologisches Denken verändert, geerdet, geprägt – und ihm eine Perspektive auf die biblischen Quellen christlichen Glaubens eröffnet, die oft verblüffend quer zum gewohnten Predigtton liegen, aber womöglich sehr nahe an den Spuren des Wanderpredigers aus Nazareth.
Ferdinand Kaineder: Mein Weg nach Assisi
In Erzählungen und mit Bildern vom 52-tägigen Pilgern nach Assisi schildert Ferdinand Kaineder, was man erlebt und worauf es ankommt, wenn man über eine so lange Zeit und an die 1400 km zu Fuß unterwegs ist. Gerade dieses Weit-GEHEN stellt dem Menschen das Leben ganz neu vor die Augen. Das Gehen, die Begegnungen, die Grenzerfahrungen, das Alleinsein, das große Ziel Assisi prägen eine neue Lebenssicht und lassen erahnen und erfahren, worauf es im Leben wirklich ankommt.