Pfarre Bad Ischl: Feierliche Altarweihe mit Bischof Manfred Scheuer
Am Samstagabend, 16. Dezember 2017, wurde im Rahmen einer feierlichen Vesper mit Bischof em. Maximilian Aichern und rund 300 Gläubigen unter dem neuen Altar eine Reliquie des Seligen Franz Jägerstätter beigesetzt - als Verpflichtung zum Hören auf das eigene Gewissen, zum Widerstand gegen gott- und menschenverachtende Politik und zum Einsatz für den Frieden. Auch Jägerstätter-Biografin Erna Putz und die Generaloberin der Franziskanerinnen Sr. Angelika Garstenauer, die ebenfalls einen persönlichen Bezug zu Franz Jägerstätter hat, nahmen an der Vesper teil.
Die Reliquie des heiligen Donatus wurde dem provisorischen Volksaltar entnommen, der vom damaligen Generalvikar Ferdinand Weinberger am 21. Juli 1963 geweiht worden war. Im Sinne der Kontinuität wurde diese Reliquie ebenfalls wieder beigesetzt. Der hl. Donatus ist ein eher unbekannter Wetterheiliger. In der benachbarten Steiermark sind dem Schutzpatron gegen Unwetter, Blitzschlag, Hagel und Feuersbrunst einige Kirchen geweiht.
© wolfgang stadler photografie & art paper
Am 17. Dezember 2017 weihte Bischof Manfred Scheuer im Festgottesdienst, den etwa 600 Gläubige aus der Pfarre Bad Ischl mitfeierten, den Altar und segnete Ambo, Vorstehersitz und den Taufbrunnen im Eingangsbereich.
Der Altar aus Eschenholz – die Esche findet sich nicht nur im Ischler Wappen, sie ist vor allem derzeit ein sterbender Baum – wird die Pfarrgemeinde dazu herausfordern, sich für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.
Bischof Manfred Scheuer betonte in seiner Festpredigt: "Bei einer Altarweihe geht es um nicht mehr oder weniger als um die Frage: Pfarrgemeinde von Bad Ischl, wer bist du? Wie verstehst du dich selbst? Was ist dir wichtig? Wo ist deine Mitte?" Quelle, Mitte und Höhepunkt des christlichen Lebens sei die Feier der Eucharistie, so Scheuer unter Bezugnahme auf das Zweite Vatikanische Konzil. "Ist es vermessen zu wünschen, dass dieser Altar und diese Kirche den Umgang untereinander in unserer Stadt verwandeln, dass wir zu einer achtsameren Kommunikation kommen?", fragte der Bischof.
Predigt von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen
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Am Taufbrunnen wurde fließendes Wasser installiert. Das bedeutet: Christsein ist keine abgestandene Sache, sondern etwas Lebendiges. Gottesdienst feiern ist wie der Gang zu einer sprudelnden, belebenden Quelle. Alle Kinder bekamen ein Büscherl vom Buchsbaum aus dem Pfarrgarten und durften mit dem gesegneten Wasser die feiernde Gemeinde besprengen.
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"Der neue Kirchenraum soll Momente ermöglichen, in denen das Leben durchsichtig wird auf Größeres, auf die Erfahrung der Heimat mit Gott", so Pfarrer Christian Öhler über den Leitgedanken, der in den Elementen der Neugestaltung der Stadtpfarrkirche Bad Ischl sichtbar wird. Sein Resümee: Die anfängliche Skepsis in der Pfarrbevölkerung ist einhelliger Begeisterung gewichen.
An der Feier nahmen die Mitglieder des Pfarrgemeinderates mit PartnerInnen, Professionisten, Bauarbeiter, Freunde der Stadtpfarrkirche, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Priester und außergewöhnlich viele KünstlerInnen und Kunstinteressierte teil. Das Fest klang mit einer Agape und einem Festessen mit ca. 180 Gästen aus. "Viele haben betont, wie einladend sie die Pfarrgemeinde erlebt haben", freut sich Pfarrer Christian Öhler.