Bischof Aichern sorgt für Tiefgang bei Kaisermesse in Bad Ischl
Die meisten Sommer seines Lebens verbrachte Kaiser Franz Josef I. in Bad Ischl. Sein Geburtstag am 18. August wird bis heute pompös gefeiert. Mit seiner Predigt gab Bischof Maximilian Aichern der Kaisermesse 2016 Tiefgang. Schon in den vergangen Jahren setzte die Pfarre bei der Kaisermesse friedenspolitische Akzente – mit der Einladung des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal sowie der Einladung des Militärbischofs von Sarajewo, Tomo Vuksic.
Die zwei Seiten der Monarchie unter Kaiser Franz Josef
Bischof em. Aichern sprach in seiner Predigt die großen wirtschaftlichen, kulturellen und humanen Verdienste von Kaiser Franz Josef I. an. Fast 68 Jahre leitete der Kaiser die Geschicke Österreichs. Die Errungenschaften, die ihm und seinen Mitarbeitern zu verdanken sind, werden in Gebieten des ehemaligen Kaiserreiches oft mehr geschätzt als im österreichischen Kernland, meinte der Bischof. So etwa in Bad Ischls Partnerstadt Sarajewo.
Aber auch die dunklen Seiten der Österreichischen Geschichte verschwieg Bischof Aichern nicht. Über 15 Millionen Menschen starben während Franz Josefs Regierungszeit im Ersten Weltkrieg, Soldaten wie Zivilisten. „Früheres Geschehen kann nicht nur aus heutiger Sicht gesehen und bewertet werden“, so der Bischof, „wir können aber Konsequenzen für die heutige Zeit ziehen, etwa dass wir uns bemühen, Werkzeug des Friedens und der Versöhnung zu sein.“
Predigt von Bischof em. Maximilan Aichern bei der Kaisermesse am 18. August 2016, Bad Ischl
Öhler (ma)