"Christus am Attersee": Altarweihe in Schörfling
Nach fünf Jahren Überlegungen und Vorarbeit wurden in den vergangenen Monaten der Altarraum und die Sakramentskapelle in der Pfarrkirche Schörfling am Attersee der liturgischen Erneuerung des Zweiten Vatikanischen Konzils angepasst. "Christus in unserer Mitte" war das Motto der bedeutenden Eingriffe in den historischen Kirchenraum, der von Gotik und Barock geprägt ist. Gemäß diesem Motto wurde der Altar in die Mitte der Feiergemeinde positioniert. Die Gestaltung wurde der Wiener Künstlerin Lotte Lyon übertragen; die schlichten und klaren Linien ihres Entwurfs ergaben eine sehr stimmige Raumwirkung, die nun eine zeitgemäße und gemeinschaftsgemäße Liturgie ermöglichen. Die gesamte neue Einrichtung (Altar, Ambo, Tabernakel, Sitze) besteht aus Birkenholz-Multiplex-Platten, ein Akzent von edler Einfachheit, der einer möglichen zukünftigen Kirche entsprechen könnte. Der Boden wurde ebenfalls aus Holz (Eiche und Ahorn) ausgeführt, wobei die liturgischen Funktionsorte farblich akzentuiert sind: Auf einer dunkelgrün-grauen Fläche befinden sich türkise Farbfelder. Das sind die Farbwirkungen, die bei schönem Sommerwetter am Attersee wahrnehmbar sind. Somit wird der Gottesdienst auch optisch in der Lebenswelt der Menschen verankert, gleichsam "Christus am Attersee".
Der neue Altarraum in der Pfarrkirche Schörfling. © Foto Humer / Lenzing
Am Abend des Pfingstsonntags, 15. Mai 2016 feierte Bischof Manfred Scheuer mit der Pfarrgemeinde Schörfling die Altarweihe, die ein sehr berührendes Fest wurde. Der Bischof betonte in seiner Predigt die Bedeutung von Räumen, die unser Leben prägen und die wir durch unser Leben prägen. Zudem wies er darauf hin, dass jede Epoche ihre Spuren im Kirchenraum hinterlässt und neue Akzente setzt, so auch unsere Zeit.
Nachdem die "Eisheiligen" an den Tagen um Pfingsten sich eindrücklich bemerkbar machten, wurde die anschließende Bewirtung in den Kirchenraum verlegt. So konnte man noch einige Stunden im Schutz des gotischen Gewölbes die Feiergemeinschaft fortsetzen, zudem war es möglich, die erneuerten Räume gemeinsam zu begutachten und zu besprechen, was ausgiebig getan wurde.
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Christian Landl / Pfarrassistent Pfarre Schörfling