Pfarre Wels-St. Franziskus: „Wir weigern uns, Feinde zu sein“
Etwa 90 BesucherInnen hörten den Ausführungen von Daoud Nassar gebannt zu und stellten viele Fragen, moderiert von Mag. Andreas Paul von Pax Christi, ein langjähriger Freund von Daoud.
Inhaltlich spannte sich der Bogen von der geschichtlichen Entwicklung seit 1900 bis zur angespannten aktuellen Lage in Israel/Palästina. Im Vordergrund stand natürlich der Bericht vom Kampf um den Familienbesitz in Beit Sahur und das Friedensprojekt „Tent of nations“.Trotz aller Widrigkeiten versucht Daoud mit seiner Familie, auf legalem Weg seinen Besitz anerkannt zu bekommen, obwohl die Palästinenser vom „demokratischen“ israelischen Recht klar benachteiligt werden. So ist es ganz wichtig für ihn, dass einerseits seine Situation immer wieder in den westlichen Medien publik gemacht wird, andererseits dass Voluntäre aus verschiedenen Ländern bei ihm arbeiten. Durch ihre Anwesenheit haben zumindest die tätlichen Angriffe radikaler Siedler aufgehört. Allerdings ist nun geplant, unmittelbar vor dem Eingang zu seinem Besitz eine Thora-Schule zu errichten.
Daoud Nassar © Pfarre Wels-St. Franziskus
„Die Hoffnung nicht aufgeben“, ist sein Motto, nicht länger Opfer sein, selbst Hand anlegen und andere dazu motivieren: Ein neuer Weinberg soll gepflanzt werden ... Das Team des Arbeitskreises Friede – Gerechtigkeit – Bewahrung der Schöpfung (FGBS) überreichte Daoud nach dem Vortrag als Zeichen der Solidarität den Betrag für 40 Baumzertifikate, für 60 verkaufte T-Shirts mit dem Logo „We refuse to be enemies“ und zusätzliche Spenden.
Daoud Nassar (Mitte), Andreas Paul (2. v. l.) und Mitglieder des Fachausschusses mit den neuen T-Shirts. © Pfarre Wels-St. Franziskus
Gerhard Bleimschein / Arbeitskreis FGBS der Pfarre Wels-St. Franziskus